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Autoabgase: Umweltzone lässt Berlins Wälder nicht gesunden

Den Berliner Wäldern geht es trotz Umweltzone und weniger Industrieemissionen nicht gut. Bei den Bäumen in Brandenburg sieht es besser aus.

Die Bäume leiden unter dem starken Autoverkehr und der starken Nutzung als Erholungsstätte. „Nur 16 Prozent aller Bäume weisen keine Schadsymptome auf“, sagte Staatssekretärin Maria Krautzberger von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bei der Vorstellung des Waldzustandsberichtes am Mittwoch. „Das sind zwar sechs Prozent mehr als im Jahr 2007, aber kein Grund zur Zufriedenheit.“ Vor allem die Eichen sind krank. Sie wachsen auf rund 20 Prozent der Waldfläche. Lediglich zwei Prozent weisen keine Schäden auf. Vor allem die mehr als 60 Jahre alten Exemplare kommen mit den Folgen des Straßenverkehrs nicht zurecht.

Dennoch stehe Berlin nach wie vor zur Eiche, sagte Krautzberger. „Sie brennt nicht, fällt nicht, speichert Grundwasser und zieht Schädlinge an, ohne durch sie getötet zu werden.“ Sie hoffe, dass die Eiche bald eine ähnlich positive Entwicklung wie die Kiefer nimmt. Hier sind die deutlichen Schäden im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um acht Prozentpunkte auf 16 Prozent zurückgegangen. Künftig sollen gegenüber den Schadstoffemissionen resistente Eichen in den Boden kommen.

Im Unterschied zu Berlin sieht es in Brandenburg besser aus. Denn hier wirkt sich die drastisch gesunkene Luftverschmutzung durch den Rückgang der Industrie und das sehr günstige Wetter der vergangenen Jahre aus. Mehr als zwei Drittel der Waldfläche weist keinerlei Schäden auf, und nur sechs Prozent sind deutlich geschädigt. Fast zwei Drittel der Eichen sind hier gesund, vor fünf Jahren waren es nur 50 Prozent.

„Das Klima seit dem Trockenjahr 2003 war für die Wälder einfach ein Glücksfall“, sagte Ralf Kätzel vom Landeskompetenzzentrum Eberswalde. „Es gab keinen Trockenstress, keine erheblichen Verluste durch Starkwinde und vor allem keinen größeren Befall von Insekten.“ Auch das derzeitige Winterwetter halten Forstexperten für einen Segen. „Vor dem Frost hat es reichlich Niederschlag gegeben“, sagte Brandenburgs Forstchef Hubertus Kraut. „Eine Schneedecke verhindert das Austrocknen, so dass die Bäume nach dem Auftauen genügend Flüssigkeit haben.“ Außerdem würden die Schädlinge im Zaum gehalten.

Dennoch warnte Staatssekretärin Krautzberger vor einer Unterschätzung des Klimawandels. „Wir müssen uns auf eine weitere Erhöhung der Durchschnittstemperaturen mit unkalkulierbaren Folgen einstellen“, sagte sie. Niemand solle sich vom derzeitigen Winterwetter täuschen lassen. Die allgemeine Tendenz zeige auf eine fortschreitende Erwärmung.

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