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Berlin: Autodiebstähle: Mompers Pech mit den Audis: Wieder einer weg

Walter Momper hat einfach kein Glück mit seinen Autos. Im Februar wurde dem Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses sein privater Audi A 4 in Polen geklaut, nun kam ihm auch sein Dienstwagen abhanden.

Walter Momper hat einfach kein Glück mit seinen Autos. Im Februar wurde dem Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses sein privater Audi A 4 in Polen geklaut, nun kam ihm auch sein Dienstwagen abhanden. Wieder ein Audi, wieder gestohlen, diesmal in Berlin. Mompers Fahrer hatte den A 8 mit dem Kennzeichen B-KH 5534 abends in Schöneberg abgestellt - gut eine Stunde später war er weg. Eine Fahndung nach Tätern und Beute blieb bislang erfolglos.

Mit dem Auto verschwanden auch einige persönliche Sachen Mompers sowie ein Aktenkoffer und eine Fernbedienung für die Zufahrt zum Abgeordnetenhaus. Ob diese deshalb nun umgerüstet werden muss, war am Osterwochenende nicht zu erfahren. Im September 1994 ging Momper seines ersten Audis verlustig, als Unbekannte das Auto des früheren Berliner Bürgermeisters in Kreuzberg anzündeten.

Seit Beginn des Jahres sind bereits über 60 Audis in Berlin gestohlen worden. Im Vorjahr waren es insgesamt 300 Autos der Typen A 6 und A 8. Gesamtschaden: rund 45 Millionen Mark. Auch Udo Lindenberg musste der Polizei schon einmal das Verschwinden seines A 8 melden. Nach Auskunft der Polizei sind es vor allem osteuropäische Autodiebe, die sich auf Audis spezialisiert haben. Sie arbeiten oft auf Bestellung, wobei auch Farbe und Ausstattungsmerkmale vom Auftraggeber bestimmt werden.

Die Wegfahrsperre der Audis überbrücken die Diebe in der Regel mit Hilfe einer zweiten, die zum Beispiel aus einem Unfallwagen stammt und umcodiert wurde. Dann bringen sie die Fahrzeuge über die grüne Grenze oder mit gefälschten Papieren zunächst zu Spezialisten in osteuropäischen Garagen, die den Code der Original-Wegfahrsperre knacken und ändern, damit sie dem neuen Besitzer dienen kann. Das Übergangsgerät steht nun für eine neue Tat zur Verfügung. Verkauft werden die Luxuswagen vorwiegend in Russland. Dort kosten sie fast den deutschen Neupreis plus einen hundertprozentigen Zollzuschlag. Dieser macht es schwierig, selbst ausfindig gemachte gestohlene Wagen wieder nach Deutschland zu holen. Russland müsste dann nämlich den Zoll zurückzahlen und verweigert dies. Für den Auftraggeber liegt der Vorteil des Diebstahls gegenüber der Bestellung beim Hersteller schlicht darin, dass Diebstahl ihm den gewünschten Wagen schneller verschafft.

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