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Autoknacker: Funksender statt Brecheisen

Die Polizei warnt vor modernen Autoknackern. Mit raffinierter Funktechnik stören sie das Signal zum Verschließen des Autos.

Berlin - Ein kurzer Druck auf den Autoschlüssel, schon ist der Wagen sicher abgeschlossen. Jeder kennt die neuen elektronischen Schlösser, die per Funk gesteuert werden. Das machen sich auch Kriminelle zunutze, warnt jetzt die Polizei. Mit raffinierter Funktechnik stören sie das Signal zum Verschließen des Fahrzeugs und können es anschließend ausräumen oder stehlen ohne das Schloss aufbrechen zu müssen. „Es ist wichtig, genau darauf zu achten, ob das Fahrzeug tatsächlich verschlossen wurde“, sagt Dirk Jacob vom Landeskriminalamt. Bis zu 50 Meter Reichweite hätten die kleinen Geräte, die aussehen wie ein Funkgerät. Autofahrer sollten darauf achten, dass das Licht- oder Tonsignal beim Abschließen ausgelöst wird. Am attraktivsten seien für Autodiebe Orte, die einen guten Fluchtweg hätten und in der Nähe von Autobahnen liegen. Den besten Schutz biete nur eine Garage. Das Problem ist, dass die Störsender ganz legal im Elektrohandel erhältlich sind. Der Besitz ist erlaubt, nur der Gebrauch gesetzlich verboten.

„Durchschnittlich werden jeden Tag elf Autos in Berlin gestohlen, die nie wieder auftauchen“, sagt Jacob. Wie viele davon mit Hilfe von Störsendern entwendet wurden, kann niemand genau sagen. Doch die Ermittler wissen, dass die sogenannten „Funkblockierer“ in der kriminellen Szene immer häufiger auftauchen.

Im April konnte erstmals ein aufmerksamer Autofahrer einen Dieb vor der Tat überlisten. Er alarmierte die Polizei, die in der Nähe seines Autos in Wilmersdorf einen 28-Jährigen mit einem Störsender in der Tasche festnahm. jra

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