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Öfter mal sperren. Am Mittwochnachmittag rollte der Verkehr über die Avus. Dann gab es stadteinwärts wieder ein Problem.

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Avus-Sanierung beendet: Feierliche Sperrung

Die Avus-Sanierung ist beendet, ein Jahr früher als geplant. Zum Ende ging es so schnell, dass der Verkehr schon vor der feierlichen Freigabe rollte. Für die Zeremonie wurde ein letztes Mal gesperrt.

Es sei „ein wunderschöner Tag für die Infrastruktur und die Mobilität der Stadt“, sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zur Eröffnung der sanierten Avus. Da war die Autobahn stadteinwärts allerdings schon wieder gesperrt – für die Eröffnungszeremonie.

Die überraschend flotten Bauarbeiten hatten die Planung für die Feierlichkeit zum Abschluss der anderthalbjährigen Sanierungsarbeiten durcheinandergewirbelt. Als die Autos bereits am Dienstagnachmittag ungehindert über die Avus rollten, dementierten die Behörden, dass die Strecke schon frei sei; am Mittwochmorgen war dann plötzlich doch wieder etwas auf der Baustelle zu tun – deshalb wurde ab 9 Uhr eine Spur gesperrt. Und am Nachmittag wurde dann die gesamte Fahrbahn stadteinwärts gesperrt – weil mitten auf der Autobahn das Band feierlich zerschnitten werden sollte, was die staugeplagten Autofahrer kaum erheitert haben dürfte.

Schnittfolge. Der Besuch ist da und schreitet routiniert zur Tat.
Schnittfolge. Der Besuch ist da und schreitet routiniert zur Tat.

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Die kurze Ansprache von Wowereit verfolgte der große Pulk aus Reportern, Beamten und Bauleuten an der ebenfalls gesperrten Abfahrt Hüttenweg, dann gab Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler (SPD) grünes Licht zur Begehung der Autobahn, mahnte aber zur Eile. Politiker und Tross kletterten über die Leitplanke. Schnell war ein schwarz-rot-goldenes Band über drei Fahrspuren gespannt, drei Scheren wurden verteilt, und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zählte ab: 3-2-1-0. Schnippschnapp.

Noch ein TV-Interview, und eine Pressedame bat, die Autobahn zwecks Aufhebung der Sperrung doch bitte unverzüglich wieder zu verlassen. Mit fünf Minuten war es sicher eine der kürzesten Autobahneröffnungszeremonien, die Deutschland je erlebt hat. Peter Ramsauer erklärte, er habe selbst oft genug vor der Baustelle im Stau gestanden. Die schnelle Fertigstellung sei modellhaft für weitere Straßenbauprojekte. Weil sich der Zeitplan fast um ein Jahr verkürzte, können die beteiligten Firmen mit einer Prämie rechnen. Für den Flughafen BER, der anderthalb Jahre später fertig werden soll, sei die Avus aber kein Modell, weil nicht vergleichbar. „Der BER ist ein wesentlich komplexeres Projekt.“

Das neun Kilometer lange Autobahnstück wurde nicht nur schneller, sondern auch billiger fertiggestellt. Die Gesamtkosten von 27 Millionen Euro wurden nach Angaben des Senats um 3,6 Millionen unterschritten. Auch in diesem Punkt ist die Avus unter den Berliner Bauprojekten eine Ausnahme. Möglich wurde das durch eine „hervorragende Planung, Koordinierung und Baudurchführung“, teilte die Senatsverwaltung mit. Lobende Erwähnung fand auch das Wetter.

Der neue Asphalt ist grobkörnig und griffig. Wegen des Rollsplits gilt auf der neuen Fahrbahn zunächst Tempo 60. Nach vier bis sechs Wochen darf dann wieder 100 gefahren werden. Der Stau auf der Avus ist Vergangenheit, aber die Stadtautobahn war am Mittwoch so voll wie immer. Die Stauwarnschilder leuchteten in beiden Richtungen.

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