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Berlin: Bach-Kantate im Filmstudio

Verein „Klassik in Spandau“ lädt morgen zum Konzert

Noch vor zehn Jahren war Spandau nicht gerade der erste Ort, an den man beim Stichwort „musikalische Hochkultur“ dachte. Wer Kunstmusik hören wollte, der fuhr – genau, nach Berlin, wie die Spandauer sagen. Der Verein „Klassik in Spandau“ hat einiges dafür getan, dass die Bewohner des Bezirks nicht mehr ganz so weite innerstädtische Reisen auf sich nehmen müssen. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 veranstaltet er Familienkonzerte, lädt Orchester wie die Junge Philharmonie Brandenburg ein oder organisiert das Berlindebüt junger Musiker. Dieses Jahr bespielt der Verein neben der Niederlassung von Mercedes-Benz, der Zitadelle oder der Kirche St. Marien am Behnitz erstmals die 1949 von Artur Brauner gegründeten CCC-Filmstudios, und zwar mit besonders großem Musiktheater: Auf seine Einladung hin zeigen die Universität und Musikhochschule Stuttgart am morgigen Sonnabend eine Inszenierung der Kantate „Streit zwischen Phoebus und Pan“. Johann Sebastian Bach hat in diesem Werk 1729 den Konflikt vertont, ob eine leicht ins Ohr gehende Musik (die für Pan steht) oder eine komplexe Musik, die sich nur dem aufmerksamen Hörer erschließt (die Position von Phoebus) die bessere sei – Anlass war die Forderung seiner Auftraggeber, zugänglichere Musik fürs Volk zu schreiben. Zum Einsatz auf der Bühne kommen große Figuren und Masken. Außerdem zeigen die Studierenden Szenen aus „Zar und Zimmermann“ von Albert Lortzing. Ab 19.30 Uhr, Kleine Eiswerderstraße 14, Karten kosten 22, ermäßigt elf Euro, Informationen unter Telefon 311 604 334 oder im Internet unter www.klassik-in-spandau.de.Udo Badelt

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