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Berlin: Badelatschen werden knapp

Lieferengpässe bei Hertie sollen bald behoben sein

Bei Hertie in Tegel war am Freitag partout kein neuer Wecker zu bekommen, auch die Damenunterwäsche wurde knapp. Im Haus am Schöneberger Friedrich-Wilhelm-Platz gab es keine Badelatschen in Größe 37 mehr. Auch in der Filiale an der Turmstraße waren gestern einige Regale spärlich bestückt. Sportschuhe? Nur noch einige reduzierte Paare. In der Modeabteilung stehen vier leere Kleiderständer.

Klar, auch der Sommerschlussverkauf erklärt die eine oder andere Lücke. Es gibt aber noch einen anderen Grund für den leergeräumten Eindruck, den manche Berliner Hertie-Häuser derzeit hinterlassen. Die Kette – bundesweit 73 Filialen mit mehr als 4100 Mitarbeitern – hatte Ende Juli Insolvenz angemeldet und steckt in einer schwierigen Restrukturierungsphase. Das Unternehmen als Ganzes sowie jede Filiale ständen auf dem Prüfstand, sagt Sprecher Weber-Thedy. Es gebe eine „Fortführungschance“, man wolle um jede Filiale kämpfen.

Dass Herties Turbulenzen auch zu Lieferengpässen und zu Lücken in Regalen führen können, gesteht der Sprecher zu. Bereits vor Anmeldung der Insolvenz hätten sich einige Lieferanten „zurückgehalten“. Die Insolvenzverwaltung habe jedoch allen Zulieferern pünktliche Bezahlung garantiert. Die Liste der Partner, mit denen noch Gesprächsbedarf bestehe, sei nur noch sehr kurz.

Und was ist mit den Weckern, den Büstenhaltern? „In den nächsten Tagen füllen sich die Regale wieder,“ sagt der Sprecher. Der Normalbetrieb werde in Kürze wieder hergestellt sein. Darauf sein Ehrenwort. Der Mitarbeiter in Moabit beantwortet die Kundenfrage nach den Sportschuhen mit Achselzucken. „Nächste Woche wissen wir, wann die nächste Lieferung kommt.“ Jan Oberländer

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