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Berlin: Bälle, Beistand und Gebete zur WW

Bei einem Sieg der gegnerischen Mannschaft wird der Glaube von Fußballfans auf eine harte Probe gestellt. Das gilt wohl besonders während einer Weltmeisterschaft.

Bei einem Sieg der gegnerischen Mannschaft wird der Glaube von Fußballfans auf eine harte Probe gestellt. Das gilt wohl besonders während einer Weltmeisterschaft. Die evangelische und katholische Kirche bieten Berlinern und Gästen in diesem Sommer deshalb ein besonderes Programm an.

Die rund 70 000 katholischen Mitglieder fremdsprachiger Gemeinden in Berlin fühlten sich durch das WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ besonders berufen, sagt der Sprecher des Erzbistums Berlin, Stefan Förner. An allen Tagen, an denen im Olympiastadion Spiele stattfinden, werde mittags in der St.-Hedwigs-Kathedrale ein mehrsprachiger Gottesdienst zelebriert. Einige Gemeinden planen zudem, auf Leinwänden die Weltmeisterschaftsspiele zu übertragen – aber nicht in den Kirchengebäuden.

Die Evangelische Landeskirche will ihre Aufmerksamkeit im WM-Monat vor allem auf den Dom und auf die Gedächtniskirche konzentrieren. Dort werde es jeden Tag eine Andacht geben, in der ein biblischer Text mit einem Fußballbegriff in Verbindung gebracht wird, sagt der Sportbeauftragte Bernhard Felmberg. Auch in evangelischen Gemeinden würden auf Großbildleinwänden Spiele übertragen, beispielsweise in der Weddinger Stefansgemeinde und in der Kirchengemeinde Alt-Reinickendorf. „Es werden sicher mehrere Dutzend Gemeinden etwas zum Fußball machen“, schätzt Felmberg.

Die katholische Gemeinde Heilig Geist ist gerade dann besonders gefordert, denn zu ihrem Einzugsgebiet gehört auch das Olympiastadion. „Wir werden an den Tagen und Vortagen der Spiele in Berlin Möglichkeiten der Begegnung für die Fußballfans schaffen“, sagt Gemeindepfarrer Manfred Krause. Die Kirche bleibe länger geöffnet, so dass Sportbegeisterte auch abends noch für ihre Mannschaft eine Kerze anzünden könnten. Der Weg zu seiner Kirche werde während der WM extra für die Fans ausgeschildert. Trotzdem fürchtet Pfarrer Krause um die Ruhe der Nonnen im nahe gelegenen Andachtskloster Sankt Gabriel. Seinen Vorschlag, ein für alle Fußballfreunde gültiges Schild mit der Aufschrift „Wir beten für ihren Sieg“ an die Tür zu hängen, habe die Oberin abgelehnt. ddp

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