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Bären: Maxi und Schnute sollen Berliner Haushalt entlasten

Die Stadtbären Schnute und Maxi könnten dem Spardiktat zum Opfer fallen und in eine Anlage nach Mecklenburg abgegeben werden. Damit würde man die beiden Tierpfleger einsparen und die Kosten für den Bärenzwinger.

Die Stadtbären Maxi und Schnute könnten dem Spardiktat des Finanzsenators Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD) zum Opfer fallen. Das kündigte Mittes Bürgermeister Christian Hanke (SPD) an. Die Kürzungen bei den Finanzzuweisungen an die Bezirke summierten sich für Mitte im nächsten Jahr auf 14 Millionen Euro, das sei durch die laufenden Stellenstreichungen und den Verkauf von Grundstücken nicht mehr auszugleichen. Verschiedene Einsparmöglichkeiten würden derzeit im Bezirksamt diskutiert, darunter die Aufgabe des Bärenzwingers am Köllnischen Park. Die Stadtbären könnten in eine Anlage nach Mecklenburg abgegeben werden, damit würde man die beiden Tierpfleger einsparen und die Kosten für den Bärenzwinger.

Seit Jahren beschweren sich Tierschützer beim Bezirk über die nicht-artgerechte Unterbringung der Tiere. Der ehemalige Tierschutzbeauftragte des Senats, Klaus Lüdcke, plädierte dafür, die Bären, inzwischen 31 und 26 Jahre alt, nach Mecklenburg abzugeben. Am 19. Oktober demonstrierten Aktivisten am Zwinger und forderten „Freiheit für Maxi und Schnute“. Der Verein „Bund gegen Missbrauch der Tiere“ hat dem Bezirk Mitte angeboten, die Kosten für den Bärenunterhalt in einem Brandenburger Gehege zu übernehmen.

Die Stadtbärenhaltung begann erst 1939. Damals zog Braunbär Urs in das neu errichtete Bärengehege ein. Bis dahin kam Berlin ohne lebendige Wappentiere aus. Wenn Maxi und Schnute gestorben sind, soll das Gehege wieder aufgegeben werden. „Es geht nicht um Tradition, sondern um das Wohl der Bären“, sagt Christa Junge vom Verein Berliner Bärenfreunde. Die Bären sollten ihren Lebensabend in vertrauter Umgebung verbringen dürfen, dafür könnte man auch Sponsoren gewinnen. Thomas Loy

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