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Allein in Mitte. Die Stadtbärin Schnute soll jetzt auf jeden Ball im Zwinger am Köllnischen Park bleiben.

© Kai-Uwe Heinrich

Bärenzwinger in Mitte: Mehr Freiheit für Schnute

Die alte Bärin Schnute soll weiter im Zwinger am Köllnischen Park bleiben. Jetzt wollen die Bezirksverordneten zumindest das Gehege ein wenig artgerechter gestalten. Nur Geld dafür haben sie nicht.

Tja, Schnute, das wird wohl nix mit einem bisschen mehr Auslauf! Vor drei Wochen haben die Bezirksverordneten in Mitte schon den Antrag der Grünen abgelehnt, dass die alte Bärin in einen Brandenburger Bärenpark in Brandenburg umgesiedelt wird. Stattdessen wird sie weiter allein im Zwinger am Köllnischen Park bleiben müssen. Dieser Beschluss soll nun auch noch in Stein gemeißelt werden. Denn die SPD-CDU-Mehrheit im Bezirk will das beengte Gehege umbauen lassen, damit die mit 33 Jahren schon arg betagte Schnute ihren Lebensabend in einer „tierartgerechten“ Umgebung verbringen kann. Aufgrund des Alters wird dem Tier nach Spielen wohl nicht mehr so zumute sein, Bärenwippe oder -rutsche sind in ihrem Zustand kaum noch angesagt. Wie wäre es denn alterstypisch mit einer massiven Bärenhängematte oder -schaukelstuhl?

Geld allerdings hat der Bezirk Mitte nicht, dessen Haushaltssituation ohnehin besonders desaströs ist. Also soll das Bezirksamt beim Senat ein bisschen betteln gehen. Denn da jeder Berliner – und nicht nur die Bewohner des Bezirks – Schnute dann beim Dösen betrachten könnte, sind die Verordneten der beiden Parteien der Auffassung, dass der Umbau eine „gesamtstädtische Aufgabe zum Wohle der Stadtbärin“ ist. So ein Wappentier muss eben lebenslang seinen Repräsentationspflichten nachkommen. Rente? Is’ nicht!

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