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Berlin: Bahnstreik: 60 000 Fahrgäste kamen zu spät BVG und Flughafen profitierten

Ab Mittag fuhren Züge nach Plan

Nach dem Bahnstreik am frühen Morgen rollten die Züge im Regionalverkehr gegen Mittag wieder planmäßig; im Fernverkehr gab es noch vereinzelte Verspätungen bis zum Nachmittag. Schnell im Takt waren nach Angaben von Bahnsprecher Andreas Fuhrmann wieder die Züge, die ihre Fahrten in Berlin begannen. Zum Streikbeginn um 6.20 Uhr standen allein in Berlin und Brandenburg über 100 Personen- und Güterzüge still. Die Bahn nimmt an, dass vom Stillstand und den anschließenden Verspätungen bis zu 60 000 Fahrgäste betroffen waren.

Viele hatten sich aber auf die Protestaktionen der Gewerkschaften eingestellt. Auf den Bahnhöfen war weniger los als sonst. Unterschiedlich waren die Reaktionen der Kunden. Viele seien gelassen geblieben, sagte Fuhrmann, andere waren aber ungehalten. Weniger stark wirkte sich der Streik im Reisezentrum des Bahnhof Zoos aus, in dem die Mitarbeiter von 6 Uhr bis 7.30 Uhr die Arbeit niedergelegt hatten. Fahrgäste konnten in diesem Zeitraum keine Fahrkarten am Schalter kaufen und erhielten auch keine Informationen. Doch darauf war die Bahn vorbereitet: 20 Führungskräfte, darunter Personalvorstand Norbert Bensel, der die Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften führt, beantworteten Fragen oder schenkten Kaffee aus. Im Ostbahnhof waren zehn Manager präsent, mit Berlins Bahnchef Peter Debuschewitz an der Spitze. 1000 Becher Kaffee schenkten die Bahner aus – gratis.

Weder BVG noch S-Bahn mussten zusätzliche Bahnen einsetzen. Die BVG zählte aber nach Angaben ihres Sprechers Wolfgang Göbel auf den U-Bahn-Linien U 2, 5,6 und 7 bis zu 15 Prozent mehr Fahrgäste. Voller war es auch auf dem Flughafen Tegel. Sprecherin Rosemarie Meichsner führte dies auf Umsteiger von der Bahn zurück, aber auch auf Heimflüge von Angestellten, die in den Messehallen Stände für die ITB aufgebaut hatten.

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