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In Lichterberg darf das Leitungswasser wieder getrunken werden.

© picture alliance/dpa/Culligan

Bakterien im Trinkwasser: Duschverbot und Abkochgebot in Berlin-Lichtenberg aufgehoben

Am Freitag waren Keime im Wasser in Friedrichsfelde und Neu-Hohenschönhausen gefunden worden. Alle Wiederholungsproben blieben nun aber ohne Befunde.

Von Sabine Beikler

Entwarnung für Friedrichsfelde und Neu-Hohenschönhausen: "Das Duschverbot und das Abkochgebot werden aufgehoben", sagte Stephan Natz, Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, am Samstagnachmittag zum Tagesspiegel. Seit Freitagnachmittag waren Anwohner in den betroffenen Teilen von Lichtenberg angehalten, Trinkwasser abzukochen und aufs Duschen zu verzichten. 

Möglicherweise seien Bakterien im Wasser, die Magen- und Darmerkrankungen auslösen können, hieß es von den Wasserbetrieben. An drei Kontrollstellen sei „jeweils eine Einheit koloniebildender coliformer Keime gefunden worden“.

Doch nun waren alle Wiederholungsproben ohne Befund, so dass die Vorsichtsmaßnahmen aufgehoben werden konnten. Einzige Ausnahme: Eine Probe, die in einer Kita in der Warnitzer Straße in Neu-Hohenschönhausen entnommen wurde. 

Dort seien noch coliforme Keime gefunden worden. Da es sich hier um unterschiedliche Keime handele, könne ein Zusammenhang zu dem Fall vom Freitag jedoch ausgeschlossen werden. Bei der Kita sollen weitere Proben entnommen werden, außerdem wollen die Wasserbetriebe Spülungen vornehmen.

Bei Routinekontrollen waren am Freitag in zwei Seniorenheimen und einer Kita die überschrittenen Grenzwerte für coliforme Bakterien festgestellt worden. Ihre Konzentration war relativ gering, aber "der Grenzwert ist null", sagte eine Sprecherin der Wasserbetriebe am Freitag. 

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Das Trinkwasser für das betroffene Gebiet wurde daraufhin vorsorglich desinfiziert - mit UV-Bestrahlung in den Zwischenpumpwerken Lichtenberg und Lindenberg. Außerdem hatten die Wasserbetriebe Bakterienkulturen angelegt, um die Keime durch Sequenzierung genau zu bestimmen.

Dieses Untersuchungsverfahren dient dem direkten molekularbiologischen Nachweis und der Identifikation von Bakterien. Coliforme Keime umfassen eine Vielzahl von Arten, können unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen oder sind je nach Art harmlos.

Zur weiteren Qualitätssicherung in den betroffenen Stadtteilen wollen die Wasserbetriebe nun die insgesamt zwölf Probenahmestellen und den Zustrom weiter überprüfen. Wie es zu den Qualitätsproblemen kam, ist noch unklar. Eine mögliche Ursache sei der Starkregen in der letzten Zeit, sagte Lichtenbergs Bezirksstadtrat Martin Schaefer (CDU). (mit dpa)

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