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Berlin: Bald fallen die Hüllen

Sanierung des Charlottenburger Tores fast beendet

Die Restaurierung des Charlottenburger Tores an der Straße des 17. Juni kommt gut voran: „Wir sind voll im Zeitplan“, sagte Helmut Engel von der Stiftung Denkmalschutz Berlin am Mittwoch. Zwischen Ende 2006 und Anfang 2007 sollen die bunten Bau- und Reklameplanen fallen, die das historische Bauwerk seit dem Herbst 2004 verhüllen. Gestern wurde eine drei Meter hohe und drei Tonnen schwere Steinvase, die aus reparierten und nachgebildeten Teilen besteht, per Kran auf das Tor gehievt. „Das ist unsere Art von Richtfest“, sagte Engel.

Die Sanierung war hauptsächlich wegen Feuchtigkeitsschäden im Tuffstein nötig geworden, vor Beginn der Arbeiten waren sogar Stücke herabgefallen. Die Kosten trägt der Elektronikkonzern Samsung, der auf Riesentransparenten an den Gerüsten für sich wirbt. Dem Vernehmen nach zahlt das Unternehmen einen siebenstelligen Betrag. Genaueres will die federführende Stiftung Denkmalschutz erst nach dem Abschluss der Arbeiten sagen.

Das Tor im Stil des Neobarock war 1907 bis 1908 als Gegenstück zum klassizistischen Brandenburger Tor entstanden. Während der Nazizeit wurde es auseinandergerückt, um Platz für Aufmärsche zu schaffen; die zwei Teile stehen seitdem beiderseits der Straße. Der südliche Teil sei „zu 95 Prozent fertig“, heißt es von der bauausführenden Firma Hochtief. Nur der letzte Schliff fehle noch. Auf der Nordseite beginnt nun der Steinaustausch. Denn nicht überall genügen Reparaturen. Insgesamt werden 120 Tonnen neuen Steins benötigt.

Seit 2005 steuert ein privater Freundeskreis, an dem Architekten sowie das bezirkliche Heimatmuseum beteiligt sind, Ideen für die Umgebung bei: Unter anderem sollen direkt neben dem Tor gemütliche Sitzecken mit Bänken, Blumenkübeln und Blick auf den Landwehrkanal entstehen. CD

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