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Bankenskandal: Wird der Prozess neu aufgerollt?

Nach der Teilnahme von Ex-Aubis-Manager Christian Neuling am diesjährigen Berlin- Marathon hat die Staatsanwaltschaft eine neue Begutachtung der Verhandlungsfähigkeit des 63-Jährigen beantragt.

Berlin - Aus gesundheitlichen Gründen hatte das Landgericht Berlin Ende April ein Verfahren gegen Neuling wegen Betrugs und versuchten Betrugs vorläufig ausgesetzt. Eine Amtsärztin hatte ihm attestiert, wegen körperlicher Schwäche nicht mehr in der Lage zu sein, dem Prozess zu Folgen. Beim Berlin-Marathon Ende September hatte Neuling die gut 42 Kilometer lange Strecke in 4:26 Stunden zurückgelegt.

Neuling und sein Aubis-Partner Klaus-Hermann Wienhold gelten als Schlüsselfiguren im Berliner Bankenskandal. Wienhold war bereits im März "aus physischen und psychischen Gründen" für verhandlungsunfähig erklärt wurde worden. Der Prozess hatte zwei Jahre gedauert. Sollten die Ex-Aubis-Chefs genesen, müsste das Verfahren laut Strafprozessordnung völlig neu aufgerollt werden, teilte Justizsprecher Michael Grundwald mit.

Seit März 2004 standen Wienhold und Neuling wegen Betrugs und versuchten Betrugs zum Nachteil der Berlin Hyp vor dem Berliner Landgericht. Die beiden Geschäftsführer der Immobilienfirma waren angeklagt, gemeinsam mit dem Leipziger Wärmelieferanten Elpag durch überhöhte Heizpreise einen Millionenschwindel zu Lasten der Bank eingefädelt zu haben. Beide Manager hatten die Vorwürfe bestritten. Die Berliner Bankenaffäre gilt als einer der größten Finanzskandale der deutschen Nachkriegsgeschichte. (tso/ddp)

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