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Berlin: Bauarbeiter fanden Bombe am Fuß der Gedächtniskirche

Unter dem sakralen Altbau am Kurfürstendamm soll ein Souvenirladen mit Devotionalien entstehen

Bei Bauarbeiten unter der Gedächtniskirche fanden Bauarbeiter gestern eine Sprenggranate russischer Herkunft. Der Kurfürstendamm war ab 9.15 Uhr für eine halbe Stunde gesperrt. Polizeifeuerwerker Engin Laumer barg die Weltkriegsgranate um 9.45 Uhr. Gefahr drohte nicht, da es kein Blindgänger war, sondern so genannte Lagermunition, die nicht verschossen wurde.

Erst am Montag war mit den Ausschachtungsarbeiten unter dem Altbau der Gedächtniskirche begonnen worden. Dort soll im Auftrag des „Vereins der Freunde der Gedächtniskirche“ bis Oktober ein Souvenirladen entstehen, in dem die Kirche „gehobene Devotionalien“ verkaufen will. Derzeit stehen Passanten an dieser Stelle des Breitscheidplatzes vor einer unansehnlichen Mauer. Die Architekten Krieger und Mielke aus Kreuzberg wollen in das Fundament des einstigen Turmtreppenhauses einen Eingang einfügen, nach oben wird der Kellerraum mit einer Glasplatte abgeschlossen. Nach der Kriegszerstörung der von Franz Schwechten gebauten Kirche war das Fundament mit Schutt verfüllt worden. Darin waren Arbeiter nun auf die Granate gestoßen.

Der geplante Bau kostet 200 000 Euro und wird vom Verein der Freunde der Gedächtniskirche bezahlt. Kritikern hält der Verein entgegen, dass in dem Geschäft nicht Kitsch, sondern „Bibeln und Goldkreuze“ verkauft werden sollen. Christliche Gefühle würden nicht durch den Verkaufsraum gestört, da das Treppenhaus kein sakraler Teil der Kirche war. Neben der Granate wurden gestern einige Mosaikstücke gefunden, die von der Denkmalbehörde untersucht werden.

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