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Berlin: Baustart am Zoobogen

Zoo-Palast wird verkleinert und das Bikini-Haus soll zum Hotel werden Baustadtrat ist mit den jetzt vorgestellten Plänen zufrieden

Das Zoobogen genannte Häuserensemble an der Budapester Straße wird für einen dreistelligen Millionenbetrag modernisiert – und das dazu gehörende Kino Zoo-Palast stark verkleinert. Noch in diesem Jahr will die Bayerische Immobilien Gruppe mit ersten Arbeiten beginnen. Der eigentliche Baubeginn ist 2008 geplant; die Fertigstellung 2010. Früher waren die 50er-Jahre-Bauten als „Zentrum am Zoo“ bekannt. Dazu gehören auch das Bikini-Haus und das später errichtete Hochhaus am Hardenbergplatz.

Am Mittwochabend präsentierten Karl-Josef Stindt von der Eigentümerfirma und Architekt Sergei Tchoban das Projekt im Stadtplanungsausschuss Charlottenburg-Wilmersdorf. Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) sprach vom „Ergebnis einer mehrjährigen Zusammenarbeit“, das vom Bezirksamt „vollständig mitgetragen“ werde.

Der Zoo-Palast soll künftig nur noch rund 1600 statt 2758 Plätze und fünf statt neun Säle haben. Im Hauptsaal sinkt die Platzzahl von 1070 auf 680 – die bisherige Größe nennt der Kinobetreiber UCI unwirtschaftlich. Das denkmalgeschützte Atelier (Kino 4) wird abgerissen. Hauptsaal und Atelier dienten bisher auch den Filmfestspielen, die Berlinale-Macher haben deshalb gegen den Umbau protestiert. Mit dem Denkmalschutz erwartet Gröhler keine Probleme. Es sei ein Verhandlungserfolg, dass der Zoo-Palast überhaupt stehen bleibt.

Das sechsstöckige Bikini-Haus will der Investor zum familiengerechten „Themenhotel“ mit Bezug zum Zoo und bis zu 300 Zimmern machen. Das Gebäude wächst um ein Staffelgeschoss mit Glasfassade. Auch die zweite Etage wird verglast; dies soll an das ehemalige Luftgeschoss erinnern, das dem Bikini-Haus einst den Namen gab. Als Teil des Hotels entsteht zusätzlich ein Neubau auf einem Innenhof direkt am Zoo.

Den Gehweg vor der Ladenzeile will Architekt Tchoban schmaler gestalten. Einige Mieter sollen bleiben, darunter die Wohlthat’sche Buchhandlung. Die Verkaufsfläche wächst von 8000 auf 15 000 Quadratmeter. Welche Läden hinzukommen, ist noch offen. Das Hochhaus am Hardenbergplatz erhält eine neue Fassade.

Die Baugenehmigung steht noch aus, scheint aber gesichert: Der Baustadtrat braucht keinen BVV-Beschluss, weil sich der Bebauungsplan nicht ändert. Gröhler muss nur „Befreiungen“ für die höhere Flächennutzung erteilen.

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