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Alles dicht - für mindestens ein Jahr.

© Kai-Uwe Heinrich

Baustelle Friedrichstraße/ Unter den Linden: Boulevard war einmal

Die BVG baut einen Kreuzungsbahnhof für die U-Bahnlinien 5 und 6, deshalb ist das Gebiet Friedrichstraße/Unter den Linden ab jetzt gesperrt - und soll es bleiben bis Juli 2013. Chaos scheint vorprogrammiert, denn effektive Umleitungsstrecken für die Autos gibt es nicht.

Bei einem Jahr Sperrung fallen zehn Stunden Verzögerung nicht auf: Statt wie angekündigt um 7 Uhr wurde die Straße Unter den Linden erst am späten Freitagnachmittag gesperrt. Stattdessen war unangekündigt am Freitag die Friedrichstraße nördlich der Linden gesperrt, was Autofahrer zusätzlich verwirrte. Dort wurden eine Kabelbrücke montiert und Leitungen verlegt. Trotz geringen Verkehrsaufkommens herrschte große Verwirrung, da die neuen Spuren noch nicht fertig markiert und viele Ampeln abgeschaltet waren. Zum Teil regelte die Polizei den Verkehr. Durch die vielen Fußgänger in diesem Bereich kamen an den funktionierenden Ampeln kaum abbiegende Autos bei einer Grünphase durch. Da viele Autofahrer noch bei Rot auf die Kreuzung fuhren, versperrten sie dem Querverkehr dann den Weg, Hupkonzerte waren die Folge.

Wie berichtet, baut die BVG einen Kreuzungsbahnhof für die U-Bahnlinien 6 und 5. Dazu ist die Straße Unter den Linden in Richtung Osten und die Friedrichstraße südlich der Kreuzung bis zur Behrenstraße voraussichtlich bis Juli 2013 gesperrt. Nur Busse und Radfahrer dürfen Unter den Linden in Richtung Alexanderplatz fahren, sie werden zwischen Glinkastraße und Charlottenstraße auf die nördliche Fahrbahn in den Gegenverkehr geleitet. Die Friedrichstraße können nur noch Fußgänger unter den Arkaden der Häuser passieren.

Polizei und Verkehrslenkung warnten vor erheblichen Verkehrsbehinderungen. Mehrere Umleitungen sind ausgeschildert. In der Friedrichstraße zum Beispiel Richtung Norden über die Französische Straße. Hinweise auf die Vollsperrung bereits an der Kreuzung zur Leipziger Straße gibt es nicht, ahnungslose Autofahrer können also direkt in die Sackgasse Friedrichstraße hineinfahren, die auch ohne Sperrung immer eine Staufalle ist. Empfohlen wird statt der Umleitungen über kleinere Straßen eine weiträumige Umfahrung mindestens über die – ohnehin schon überlastete – Leipziger Straße. Erschwert wird die Situation für den West-Ost-Verkehr, weil auch die parallele Behrenstraße in diese Richtung gesperrt ist.

Der Chef der Verkehrslenkung Jörg Lange sagte am Freitag, dass der Verkehrsfluss in dem Bereich in den kommenden zwei Wochen genau beobachtet werde und die Schaltung der Baustellenampeln dann feinjustiert werde. Für die Verzögerung von zehn Stunden am Freitag seien Verzögerungen bei den Markierungsarbeiten verantwortlich.

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