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Jetzt wird's eng: In den kommenden sechs Wochen wächst die Zahl der Baustellen.

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Baustellen in und um Berlin: Mit den Ferien kommen die Staus

Berlin startet am Mittwoch in die Ferien, einen Tag später auch Brandenburg. Also schnell weg? Schön wär’s! Denn es gibt in der Region viele Sommerbaustellen. Ein Überblick.

Ferienzeit ist Bauzeit ist Stauzeit. Die Ferien werden genutzt, um Straßen zu erneuern und Schienen bei der Bahn zu wechseln. Am Mittwoch, dem 9. Juli, starten die Arbeiten auf der Stadtautobahn A111 am Heckerdamm. Dort werden beide Fahrspuren Richtung Süden bis zum Ferienende am 24. August gesperrt, der Verkehr rollt dann über den westlichen Kurt-Schumacher-Damm. Der Abschnitt gehört mit 115 000 Fahrzeugen am Tag zu den Top 20 der stärkstbefahrenen Autobahnen in Deutschland. Wer also vom Flughafen Tegel kommt, landet gleich im Stau. Hier sollen Drainageleitungen eingebaut werden, damit die Fahrbahnen nicht mehr überschwemmt werden.

Ab Montag, 22 Uhr, ist der Tunnel Tegel nachts gesperrt

Zudem ist in dieser Woche der Tunnel Tegel zwischen 22 und 5 Uhr zwischen Holzhauser Straße und Waidmannsluster Damm voll gesperrt.

In der Stauprognose des ADAC für die Sommerferien ist die Stadtautobahn rot eingefärbt: „Besonders staubelastet“. Dies gilt in Nord-Süd-Richtung durchgehend vom nördlichen Berliner Ring am Kreuz Oranienburg bis zum Flughafen Schönefeld. Zudem muss auf dem westlichen Berliner Ring (A10) und den Strecken Richtung Hamburg (A24) und der A2 bis Magdeburg mit Staus gerechnet werden, heißt es beim ADAC.

Hier wird in den Sommerferien überall gebaut.
Hier wird in den Sommerferien überall gebaut.

© Tsp/Schilli

Dennoch gelten für die Bauverwaltung die Sommerferien als ideal zum Bauen, weil es in Berlin – anders als in Flächenländern – dann „nachweislich weniger Verkehr“ gebe. Im vergangenen Sommer sei deutlich massiver auf der A100 gebaut worden, ohne dass der Verkehr zusammengebrochen sei, heißt es in der Behörde. In den Sommerferien 2015 soll die Rudolf-Wissell-Brücke auf der Stadtautobahn repariert werden, dies dürfte mehr Auswirkungen haben. Sie ist die längste Autobahnbrücke der Stadt – und auch die wichtigste.

Wie Sie auf den Autobahnen in den Urlaub kommen, lesen Sie hier

Jetzt wird's eng: In den kommenden sechs Wochen wächst die Zahl der Baustellen.
Jetzt wird's eng: In den kommenden sechs Wochen wächst die Zahl der Baustellen.

© dpa

AB IN DEN NORDEN
Auf dem Brandenburger Autobahnnetz rollt der Verkehr trotz einiger Baustellen überwiegend flüssig, von einigen Stoßzeiten an den Wochenenden einmal abgesehen. Die größten Probleme gibt es dabei am Dreieck Havelland, wo der westliche und der nördliche Berliner Ring aufeinanderstoßen und die A 24 in Richtung Hamburg, Rostock und Mecklenburgische Seenplatte beginnt. Jeweils von Freitagabend bis Samstagnachmittag müssen Autofahrer mit Zielen an Ost- und Nordsee oder rund um die Müritz viel Geduld mitbringen. In der Gegenrichtung kommt es dagegen selbst im Rückreiseverkehr ab Sonntagmittag kaum zu Behinderungen.
Das Dreieck Havelland wird seit 2012 komplett mit großzügigen Brücken und Rampen, den sogenannten Überfliegern, umgebaut. Teilweise rollt hier der Verkehr schon auf neuen Fahrbahnen, aber erst Mitte August ist mit einer spürbaren Entspannung gerade auf dem westlichen Ring in Richtung Norden zu rechnen. Berliner sollten deshalb gerade an Samstagen möglichst früh aufbrechen, um noch vor dem Eintreffen der Karawane aus den südlicheren Bundesländern das Dreieck Havelland zu passieren.

AB IN DEN SÜDEN
Dieser Rat gilt auch für Autofahrer, die auf der A 9 in die Alpen oder in den Thüringer Wald rollen wollen. In Brandenburg herrscht zwar freie Fahrt, aber im benachbarten Sachsen-Anhalt wird ein sieben Kilometer langer Abschnitt zwischen Coswig und Dessau-Süd erneuert. Bis Ende Juli stehen hier jeweils nur zwei enge Spuren zur Verfügung. Im weiteren Verlauf der A 9 folgt ein zweiter Baustellenabschnitt zwischen Droyßig und Naumburg. Bis Oktober wird hier wohl noch gebaut.

AB DURCH DIE MITTE
In den ganzen Sommerferien laufen die Bauarbeiten auch auf dem nördlichen Berliner Ring zwischen Weißensee und dem Dreieck Pankow weiter. Auf fünf Kilometer Länge kann hier nur Tempo 60 gefahren werden. Schon harmlose Karambolagen, bei denen meistens nur die Stoßstangen einen kleinen Kratzer bekommen, können hier lange Staus auslösen. Es dauert einfach zu lange, ehe sich die Polizei den Weg zum Unfallort bahnen kann.

AB IN DEN OSTEN
Ähnlich eng ist es auf den drei Bauabschnitten auf der A 12 von Berlin nach Frankfurt (Oder). Allerdings stellen hier die vielen Lastwagenfahrer auf dem Weg von und nach Osteuropa das größte Risiko dar. Sie sitzen oft schon mehrere Stunden auf dem Bock und bemerken Staus manchmal erst zu spät. Unfälle führen auf den schmalen Fahrbahnen meistens zu langen Vollsperrungen. Allerdings gibt es hier zumindest für Autofahrer gute Umfahrungsmöglichkeiten auf Bundes- und Landstraßen.

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