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Berlin: Beamter unterschlug 24 000 Euro aus der Sozialhilfe-Kasse 48-Jähriger zu 20 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt

Zwei Jahre lang wirtschaftete der Sachbearbeiter HansJoachim W. Gelder in die eigene Tasche.

Zwei Jahre lang wirtschaftete der Sachbearbeiter HansJoachim W. Gelder in die eigene Tasche. Er, der im Bezirksamt Neukölln für die Vergabe von Sozialhilfe zuständig war, überwies in 19 Fällen Beträge von bis zu 2500 Euro auf das eigene Konto. Zum Teil verwendete er Personalien von Kriegsflüchtlingen, die schon nicht mehr in Deutschland waren. Insgesamt ergaunerte er zwischen Mai 2000 und Februar 2002 knapp 24 000 Euro. Vor dem Amtsgericht Tiergarten legte der 48-Jährige gestern ein umfassendes Geständnis ab. Der Richter verhängte wegen Veruntreuung eine Bewährungsstrafe von 20 Monaten.

Der seit Anfang letzten Jahres vom Dienst suspendierte Beamte berief sich im Prozess auf private und berufliche Probleme. Gegenüber der Polizei hatte W. von Schulden als Motiv gesprochen. Davon aber war im Prozess nicht mehr die Rede. Nach seiner Entdeckung habe er versucht, sich das Leben zu nehmen. Sein Anwalt plädiert auf eine Bewährungsstrafe unter einem Jahr, die dem Angeklagten ein Verbleiben im öffentlichen Dienst ermöglichen könnte. W. habe inzwischen Lebensversicherungen verkauft und den Schaden wieder gutgemacht. Zudem seien ihm die Taten aufgrund der mangelnden Kontrollen leicht gemacht worden. Diese Argumente waren aus Sicht des Richters keine Erklärung für die Unterschlagung. Wenn die Strafe rechtskräftig wird, verliert W. seinen Beamtenstatus und seine Pensionsansprüche. K. G.

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