zum Hauptinhalt
Im Erdgeschoss der Rigaer 94 befindet sich die Autonomen-Kneipe "Kadterschmiede".

© Paul Zinken/dpa

Befangenheitsantrag gegen Richter: Verhandlung über Räumungsklage gegen Kneipe in „Rigaer 94“ abgesagt

Der Termin wurde aufgehoben, weil der Anwalt der „Kadterschmiede“ einen Befangenheitsantrag gegen die Richter stellte. Dieser muss nun geprüft werden.

Der neue Prozess um die mögliche Räumung der Linksautonomen-Kneipe „Kadterschmiede“ im teils besetzten Haus „Rigaer 94“ in Berlin-Friedrichshain ist vorerst abgesagt.

Das Landgericht teilte am Freitag mit, der ursprünglich für Montag geplante mündliche Verhandlungstermin sei wegen eines Befangenheitsantrages gegen die Richterinnen und Richter aufgehoben worden. Über den Antrag müsse zunächst entschieden werden.

Nach Tagesspiegel-Informationen hatte der Anwalt der „Kadterschmiede“ den Befangenheitsantrag gestellt, weil die Richter Sicherheitsvorkehrungen wegen zu befürchtender Aktionen von Autonomen angeordnet haben. Der Zivilprozess war laut Gericht aus Sicherheitsgründen in einen Saal des Kriminalgerichts verlegt worden.

Zum Inhalt des Antrages äußerte sich das Gericht nicht. Er werde sorgfältig geprüft, sagte ein Sprecher.

Wäre der Antrag begründet, müssten andere Richter die Verhandlung übernehmen. Wäre der Antrag unbegründet, werde nur ein neuer Termin festgesetzt. Wie lange Prüfung und Entscheidung dauern, sei nicht absehbar, erklärte der Sprecher.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Das Haus Rigaer Straße 94 ist eines der letzten Symbole der linksextremen Szene in Berlin. Nach Angriffen auf Polizisten ziehen sich Gewalttäter immer wieder in das Gebäude zurück.

Für die meisten Wohnungen in den Gebäuden gibt es Mietverträge. Unklar ist aber zum Teil, wer inzwischen dort wohnt. Dem Hausbesitzer, der Polizei und den zuständigen Behörden wird der Zutritt verweigert.

[In unseren Leute-Newslettern berichten wir wöchentlich aus den zwölf Berliner Bezirken. Die Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Der Eigentümer versucht schon länger, eine Begehung des verbarrikadierten Hauses für ein Brandschutzgutachten durchzusetzen. Nach politischem und juristischem Streit zwischen dem Innensenat, dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und der Eigentümerseite soll die Brandschutzprüfung nun voraussichtlich im Juni mit Hilfe der Polizei durchgesetzt werden. Dagegen rufen Bewohner und Unterstützer zum Widerstand auf.

Die Räumungsklage des Hauseigentümers gegen die illegal betriebene Kneipe im Seitenflügel des Gebäudekomplexes läuft schon länger. Für die Kneipe gibt es keinen Mietvertrag. (dpa,Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false