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Die Identität des 20-Jährigen blieb in Berlin lange ungeklärt.

© Berliner Polizei

Behörden in Berlin genarrt: "Waldjunge Ray" wegen Betrugs angeklagt

Zehn Monate lang narrte er die Berliner Behörden, die ihm Deutschunterricht, Miete und Taschengeld bezahlten. Nun ist der enttarnte Schwindler, der als "Waldjunge Ray" bekannt wurde, wegen Betrugs angeklagt.

Er wurde als Schwindler enttarnt. Zehn Monate lang hatte der 21-Jährige, der als „Waldjunge Ray“ in den Medien bekannt wurde, die Berliner Behörden genarrt. Knapp 30 000 Euro hat das Jugendamt für ihn ausgegeben – unter anderem für Deutschunterricht, Mietkosten und Taschengeld. Doch nun ist „Ray“, der in Wirklichkeit Robin van Helsum heißt, angeklagt worden, und zwar wegen Betrugs. Dem Niederländer wird vorgeworfen, die Leistungen von September 2011 bis Juni 2012 unter falschen Angaben erschlichen zu haben.

In Berlin rätselte man über die abenteuerliche Geschichte

Es war eine abenteuerliche Lügengeschichte, die der heute 21-Jährige damals erzählt hat, als er vor einem Wachmann im Roten Rathaus stand: Er sagte, er sei 17 Jahre alt und heiße Ray, sei Waise und habe jahrelang mit seinem Vater im Wald und in Höhlen gelebt. Der Vater sei an den Folgen eines Sturzes gestorben und Ray sei daraufhin bis nach Berlin gewandert. Als er – allerdings nur seinen Angaben zufolge – 18 Jahre alt wurde, veröffentlichte die Polizei ein Foto. Prompt meldete sich eine Bekannte aus den Niederlanden, die ihn als Robin van Helsum identifizierte.

Anspruch auf weitere Unterstützung hatte der mutmaßliche Betrüger dann nicht mehr. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. Er soll immer noch in Berlin wohnen. Wovon er lebt, ist laut Behörden unklar. tabu

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