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Berlin: Bei Bademoden: Latin Für teure Labels: Glamour

DJ Ultimo weiß, welche Musik zur Modenschau passt. Er ist Catwalk-DJ und gehört zum Inventar im 90 Grad

Eigentlich ist so ein Tag immer stressig. Der heutige Sonnabend wird für Timo Röpcke alias DJ Ultimo aber ein wenig entspannter ablaufen als sonst. Röpcke ist Catwalk-DJ. Er legt zwar heute auf der „Coral Fashion Show“ seine Platten auf, jedoch nicht für die Mannequins auf dem Laufsteg. Aber er kennt den Vorbereitungsstress und das Kribbeln während der Show. Heute will er auf dem Kurfürstendamm die Party des 90 Grad standesgemäß beschallen. Das Fashion-Programm kommt dieses Mal ohne seine Dienste aus. „Auf großen Modeevents ist die Musik immer vorgemixt, da hängen zu viele Details dran“, sagt er.

Das 90 Grad ist seit Jahren sein Arbeitsplatz. Als Resident-DJ gehört er zum Stammpersonal. Und da einer der beiden Betreiber des Schöneberger Szeneladens gleichzeitig auch Geschäftsführer der Agentur „Famous Models“ ist, hat sich sein Engagement für kleinere Modenschauen zwangsläufig ergeben. Partys im Club und das einstudierte Geschehen auf dem Laufsteg sind für den DJ indes völlig unterschiedliche Aufgaben.

„Für den Catwalk legst du zwar auch House auf, dennoch darf deine Musik den Mannequins nicht die Show stehlen“, sagt er: eine schwierige Aufgabe, die Platten auszuwählen, zu denen man laufen kann und die gleichzeitig eine Atmosphäre aufbauen.

Genaue Absprachen im Vorfeld verhindern dabei Missverständnisse. Mit dem Choreographen stimmt er sein jeweiliges Set für die Modenschau ab, der es wiederum mit den Mannequins probt. So wechselt der Musikstil je nach Thema der Vorführung. Für Bademoden werde eher Latin-House gespielt, für elegante Kollektionen sollte es etwas glamouröser sein.

Discoklänge seien das richtige Konzept. Zudem muss man grundlegende Regeln als DJ beachten: Zu viel Gesang ist ebenso tabu wie Trommelwirbel und Pausen im Vier- Viertel-Beat. „Das bringt die Models aus dem Konzept“, erklärt Röpcke. Wenn es nicht harmonisch ablaufe, habe man seinen Job falsch gemacht.

Vor fünf Jahren hatte der Wahl-Berliner das erste Mal für eine Modenschau aufgelegt. „Zuerst war man immer aufgeregt, dass keine Pannen passieren.“, sagt er. Wenn die Nadel springt oder der Mix holpert, und man wie ein begossener Pudel im Rampenlicht steht. Mittlerweile ist es das Plattendrehen auf Modenschauen für ihn nur noch Routine. Aus dem Hobby wurde ein Job neben dem Studium. Selbst jetzt, als diplomierter Betriebswirtschaftler, hat er das Plattenauflegen noch nicht aufgegeben.

Hinter den Plattentellern übernehme man letztendlich eine Verantwortung für die Show, sagt Röpcke. Mit einem Auge immer auf dem Catwalk, mit dem anderen an den Reglern und dann noch nach den Platten schielen. Für die stressigen Tage gibt es keine schlechten Gagen. Wenn alles gut läuft –von den Models ein ehrlich gemeintes Bussi auf die Wange. Henning Kraudzun

Weitere Infos zu DJ Ultimo:

www.dj-ultimo.de

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