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Bahnhof Brandenburger Tor. Zwei Schilder, ein S-Bahnhof, große Geschichte. Bis Sommer 2009 hieß die Station noch "Unter den Linden", nebenan entstand aber die neue U-Bahnlinie U55 mit dem Bahnhof "Brandenburger Tor" - da machte man einfach einen gemeinsamen Namen draus (zumal weiter östlich ein U-Bahnhof Unter den Linden entsteht).

© André Görke

Bei S-Bahn und U-Bahn in Berlin: Welche Bahnhöfe schon umbenannt wurden

Anlässlich der Diskussion um eine Umbenennung des Dahlemer U-Bahnhofs Thielplatz in „Freie Universität“ zeigen wir, welche anderen Bahnhöfe in den vorigen Jahren umbenannt wurden – oder auch nicht.

U-Bahn. Bei der U-Bahn gab es 2009 die jüngste Umbenennung, der Bahnhof Zinnowitzer Straße an der U6 in Mitte heißt heute Naturkundemuseum. Dagegen lehnte es der Senat 2008 ab, den U-Bahnhof Parchimer Allee (U7) in Britz nach der Hufeisensiedlung zu benennen, nachdem diese zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Auch die Station Blaschkoallee liege an der Siedlung, argumentierte der Senat, es könne zu Missverständnissen kommen. 2014 gab es einen folgenlosen Vorstoß der CDU und SPD in Marzahn-Hellersdorf, aus dem U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße an der U5 die Station Gärten der Welt zu machen. Zur Eröffnung 1989 war der U-Bahnhof noch nach der damaligen Heinz-Hoffmann-Straße benannt, die wiederum an DDR-Verteidigungsminister Heinz Hoffmann erinnerte. Nach der Einheit ließ der Senat diesen und andere Namen politisch belasteter Personen von Straßen und Bahnhöfen in den östlichen Bezirken entfernen. Es gab sogar mal eine Debatte, eine ganze U-Bahnlinie umzubenennen - die U5 hätte ja auch "Tierparklinie" heißen können, so der Vorschlag.

Erfolgreich war das Aufzugsunternehmen Otis, auf dessen Initiative hin der Bahnhof Seidelstraße an der U6 in Tegel seit 2003 den Namen Otisstraße trägt. Die Firma zahlte die Kosten.

S-Bahn. Erhört wurde auch die Messe Berlin mit ihrem Wunsch, zwei S-Bahnhöfe umzutaufen, um die Nachbarschaft zum Charlottenburger Messegelände zu zeigen. Seit 2002 heißt der S-Bahnhof Witzleben nun Berlin Messe Nord/ICC, die Station Eichkamp wurde zu Messe Süd. Die alten Bezeichnungen stehen noch auf Schildern an den Bahnhöfen, aber nicht mehr im Liniennetz.

Der S-Bahnhof Unter den Linden heißt seit 2009 Brandenburger Tor. Der Namenswechsel fiel mit der Eröffnung des Umsteigebahnhofs zur Station der U55 zusammen.

Streit um die Mohrenstraße

Seit die Ansage der Station Mohrenstraße in der U2 mit der Stimme von Dieter Hallervorden erklingt, lebt die lange Debatte um eine Umbenennung der Mohrenstraße in Nelson-Mandela-Straße wieder auf. Umstritten ist, wie stark der Straßenname in Mitte mit der deutschen Kolonialzeit verbunden ist; das Land Berlin will nichts ändern.

Den Bericht über die mögliche Umbenennung des Dahlemer U-Bahnhofs Thielplatz in „Freie Universität“ finden Sie hier.

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