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Berlin: Bei Sturz aus U-Bahn schwer verletzt

Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde in der Nacht zu Sonntag ein 25-jähriger Mann zwischen den U-Bahnhöfen Kaiserdamm und Sophie-Charlotte-Platz gefunden. Er sagte gegenüber der Polizei, mehrere Jugendliche hätten ihn aus einem U-Bahnzug geworfen.

Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde in der Nacht zu Sonntag ein 25-jähriger Mann zwischen den U-Bahnhöfen Kaiserdamm und Sophie-Charlotte-Platz gefunden. Er sagte gegenüber der Polizei, mehrere Jugendliche hätten ihn aus einem U-Bahnzug geworfen.

Nach seiner Darstellung randalierten die Jugendlichen in einem Waggon des Zuges, der Sonnabendnacht um 23.12 Uhr in Ruhleben Richtung Pankow abgefahren war. Dabei traten sie auch gegen die Scheibe einer Waggontür. Er habe daraufhin die randalierenden Jugendlichen angesprochen. Es sei zum Streit zwischen ihm und den Randalieren gekommen, die ihn schließlich gepackt und durch die Fensteröffnung des zu diesem Zeitpunkt etwa 60 Kilometer schnellen Zuges geworfen hätten. Der Fahrer der nachfolgenden U-Bahn fand den Schwerverletzten. Er hatte schwere Beckenverletzungen; vermutlich muss ihm ein Bein amputiert werden. Zeugen des Vorfalls gibt es bisher nicht. Nach Auskunft der BVG sind sonnabends gegen 23 Uhr erfahrungsgemäß etwa 250 Fahrgäste in einem Zug.

Zunächst zweifelte die Polizei an der Darstellung des Schwerverletzten, da die Türscheibe nicht weit entfernt von dem Ort, an dem der 25-Jährige auf den Gleisen stürzte, lag. Die Entfernung ist so gering, dass es selbst für mehrere Personen unmöglich ist, erst die Scheibe zu zerstören und dann einen sich verzweifelt Wehrenden durch die Öffnung zu stoßen. Die bei einer späteren Untersuchung des Tatortes gefunden Spuren erhärteten gestern Mittag allerdings die Aussage des Schwerverletzten. Es sei durchaus möglich, dass die Täter ihr Opfer gegen die Tür stießen und der 25-Jährige mitsamt der Scheibe aus dem Zug stürzte. Dabei sei er noch mehrmals gegen den fahrenden Zug geprallt, sagte ein Polizeisprecher.

Die Scheiben sind gummigelagert und durch einen kräftigen Fußtritt zu lösen, da sie im Fall eines Unglücks gleichzeitig als Notausstieg dienen. Im November 1998 erlitt ein Hertha-Fan schwerste Beinverletzungen, als er nach einem Spiel eine Scheibe heraustrat und mit den Beinen gegen einen Mast prallte.

weso

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