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Berlin: Beistand für die Kopftuch-Gegner Hürriyet startete Kampagne

GAZETELER–RÜCKBLICK Jeden Montag im Tagesspiegel: ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen. Die Kopftuch-Gegner in Deutschland bekommen türkische Unterstützung.

GAZETELER–RÜCKBLICK

Jeden Montag im Tagesspiegel: ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen.

Die Kopftuch-Gegner in Deutschland bekommen türkische Unterstützung. Die Bundestagabgeordnete Lale Akgün (SPD) startete am Freitag mit Hilfe der größten türkischen Tageszeitung Hürriyet eine Kampagne gegen Kopftücher im öffentlichen Dienst. „Großer Aufruf zur Solidarität“, titelte die Zeitung. Am gleichen Tag zitierte die Hürriyet auch die Berliner PDS-Politikerin Evrim Baba. Auf der Titelseite der deutschsprachigen, wöchentlichen Jugendbeilage der Hürriyet hieß es: „Wir sind für das Kopftuch-Verbot.“ Mehrere Bundesländer planen im Moment ein Kopftuch-Verbot im öffentlichen Dienst.

Evrim Baba startete kürzlich zusammen mit den beiden türkisch-stämmigen SPD-Politikerinnen aus dem Abgeordnetenhaus, Dilek Kolat und Ülker Radziwill, eine Initiative gegen die Unterschriften-Aktion der Bundesbeauftragten für Migration und Integration Marieluise Beck (Grüne). Beck plädiert zusammen mit 70 anderen Frauen für einen differenzierten Umgang mit dem Kopftuch. „Sie (die Frauen) spielen mit dem Feuer“, sagte Lale Akgün gegenüber der Hürriyet. Die türkisch-stämmigen Politikerinnen wüssten, wovon sie sprächen, schrieb die Zeitung. In der Türkei ist das Kopftuch im öffentlichen Dienst verboten. „Sie (die religiösen Eiferer) erzählen den Mädchen, dass sie am jüngsten Tag Rechenschaft ablegen müssen, wenn sie ihre Haare nicht verhüllen“, sagte Akgün. Deshalb sei die freie Gewissens- und Willensbildung von muslimischen Mädchen und jungen Frauen nicht garantiert, wenn ihnen eine Lehrerin mit Kopftuch gegenüber stünde.

Suzan Gülfirat

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