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Berlin: Ben zeigt Gesicht

Mit seinem Titel „Engel“ war er einst ein halbes Jahr in der Hitparade. Nun nutzt der 22-jährige Sänger seine Prominenz, um gegen Rassismus einzutreten

Für Aktion „Gesicht Zeigen!“ ist der junge Mann ein Glücksfall. Schließlich kennt ihn fast jeder, der Radio hört oder fernsieht: Sänger Ben (der mit der Mütze) wirbt von sofort für die Ziele der Aktion. Vom 17. bis 21. März will die Initiative der Bundesregierung bei mehr als 270 Veranstaltungen wie Lesungen, Gedenkstättenfahrten oder Diskussionen an Schulen (vielleicht auch mit Ben), in Theatern oder Kinos (durch einen Spot) auf den täglichen Rassismus in Deutschland aufmerksam machen. Aber auch ältere Jahrgänge, wie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und die Grünen Menschenrechtsbeauftragte Claudia Roth und die Schauspielerin Eleonore Weisgerber stehen Pate.

„Genauso wie ich in Frankreich nicht der Nazi sein will, möchte ich nicht, dass eine Freundin von mir ständig auf ihre schwarze Hautfarbe reduziert wird“, sagte der Sänger bei der Präsentation des Projekts. Das Engagement für soziale Projekte ist für Ben selbstverständlich: Gerade kehrte er aus Namibia zurück. Auf Initiative des Vereins „Hand in Hand for Children“ war er im Februar diesen Jahres nach Westafrika gereist, um bei der Eröffnung eines Kinderhauses in Katatura, einem Slum vor den Toren der namibischen Hauptstadt Windhoek, dabei zu sein. Außerdem machte er den ersten Spatenstich für eine Krankenstation im Buschland von Tsumkwe. Bekannt wurde der 22-jährige Musiker vor allem mit seinem Titel „Engel“, der in die Charts schnellte, dort mehr als ein halbes Jahr verblieb und ihm viele Goldene Schallplatten bescherte. Ausgezeichnet wurde er mit zahlreichen Preisen, wie „Die Goldene Stimmgabel 2003“ bis hin zum Musikpreis „Echo“. „Ich bin stolz darauf zur neuen Generation in Deutschland zu gehören, die mit der Vergangenheit nichts zu tun hat. Trotzdem trage ich Verantwortung“, sagte er gestern.

„Gesicht zeigen!“ ist eine Initiative der Bundesregierung, die seit 2000 besteht. Mit der vierten Aktionswoche will der durch Spenden finanzierte Verein auch den am 21. März 1966 eingeführten UN-Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung bekannt machen. Von diesem Donnerstag an läuft bundesweit in rund 600 Kinos ein Spot gegen Rassismus: „Perspektivenwechsel“. In Berlin läuft er in allen Kinos der „Cinestar“- und „UFA“-Ketten. Der Zuschauer wird darin Zeuge eines rassistischen Übergriffs – ebenso wie ein Vater und sein kleiner Sohn. Auf Nachfrage des Kindes wiegelt der Vater ab: „Das geht uns nichts an.“ suz

Weiteres im Intern et unter

www.gesichtzeigen.de

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