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Papst Benedikt XVI. kommt nach Berlin. Dort wollen ihn mehr Menschen sehen als gedacht.

© dpa

Benedikt XVI.: Papst predigt nun doch im Olympiastadion

Mehr als 40.000 Menschen wollen den Papst bei seiner Messe in Berlin im September sehen. Der Platz vor dem Charlottenburger Schloss ist dafür zu klein.

Papst Benedikt XVI. wird seine Messe bei seinem Berlin-Besuch am 22. September nach Tagesspiegel-Informationen nun doch im Olympiastadion abhalten. Bisher war dafür der Platz vor dem Schloss Charlottenburg vorgesehen. Das Erzbistum Berlin wollte den Umzug am Dienstag nicht bestätigen. Allerdings ist für Mittwoch eine Erklärung geplant. Mit über 40.000 Anmeldungen für die Messe am Schloss war dort die Kapazität erschöpft. Im Olympiastadion finden rund 75 000 Besucher Platz. Auch Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. hatte 1996 bei seinem Berlin-Besuch die Messe im Olympiastadion zelebriert - vor nicht ganz gefüllten Rängen.

Am Schloss hätte man Besucher bei einem großen Andrang zwar auch auf Nebenstraßen platzieren und die Messe über Bildschirme übertragen können, doch wäre dann das Gemeinschafts-Erlebnis verloren gegangen, argumentiert man in der Kirche. Wie die Messe im Olympiastadion organisiert wird, steht nicht fest. Bei Johannes Paul II. war der Altar über dem Marathon-Tor aufgebaut. Ganz glücklich war man damals damit nicht, weil der Papst sehr weit weg war von einem Großteil der Besucher.

Freude über den Wechsel ins Stadion herrscht auch beim Diözesanrat der Katholiken, der obersten Laienvertretung im Erzbistum Berlin. „Wenn das wirklich so ist, ist das eine gute und richtige Entscheidung", sagte der Diözesanratsvorsitzende Wolfgang Klose, der sich vor einigen Wochen im Tagesspiegel für eine Verlagerung des Gottesdienstes ins Stadion ausgesprochen hatte. „Es ist gut, dass die Kirche Entscheidungen auch überdenkt, wenn es Kritik gibt."

Er selbst habe nach seinem Plädoyer für das Olympiastadion viele positive Rückmeldungen nicht nur aus den Berliner Kirchengemeinden und Dekanaten, sondern aus dem ganzen Erzbistum erhalten. „Viele Menschen haben sich für die Papstmesse bislang nicht angemeldet, weil sie Angst vor mehrstündigem Stehen bei schlechter Sicht hatten", sagt Klose.

Die Furcht, dass der Papst am Ende vor einem halbleeren Stadion spricht, könne er deswegen nicht nachvollziehen. „Ich glaube, dass wir das Stadion voll kriegen können oder es zumindest gut füllen werden", sagt Klose. Das für Großereignisse geplante Olympiastadion gilt auch bei der Sicherheit als besserer Ort. Zudem ist es, anders als der Bereich vor dem Charlottenburger Schloss, direkt ans Netz der S- und U-Bahn angeschlossen.

Bis September könnte die S-Bahn zudem in der Lage sein, mehr Fahrzeuge als heute einzusetzen.

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