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Wann der BER eröffnet wird, bleibt weiter unklar.

© dpa

BER-Eröffnung wird geprüft: Flughafenchef hält am Termin 2017 fest

Die Planung der BER-Eröffnung wird nun extern geprüft, ein abschließendes Ergebnis gibt es noch nicht. Dennoch bleibt Karsten Mühlenfeld beim Eröffnungstermin 2017.

Es geht schon längst nicht mehr allein um den Termin, wann der neue Hauptstadt-Airport in Schönefeld nun eröffnet. Denn ein BER-Start im Jahr 2017 ist nach Tagesspiegel-Recherchen ohnehin unmöglich und 2018 wahrscheinlich geworden, inzwischen sogar von der Lufthansa gefordert. Aber selbst 2019 ist angesichts der Rückstände und Risiken am Pannen-Airport nicht völlig ausgeschlossen.

Nun hat Flughafenchef Karsten Mühlenfeld externe, internationale Experten der Netherlands Airport Consultans (NACO) eingeschaltet, um ein Eröffnungschaos wie 2015 am Londoner Großflughafen Heathrow zu verhindern, wo am Eröffnungstag unter anderem das Gepäcktransportsystem zusammengebrochen war, alles drunter und drüber ging. „Wir wollen nicht im eigenen Saft schmoren“, sagte Mühlenfeld am Sonntag dem Tagesspiegel. Er bestätigte einen Bericht der „Bild am Sonntag“, dass er letzten Freitag nach Holland zu den vor Monaten angeheuerten NACO-Beratern geflogen war.

„Es ging nicht um den Eröffnungstermin“

Laut BamS sollen die in einem Gutachten Zweifel am Eröffnungstermin 2017 geäußert haben. „Es ging nicht um den Eröffnungstermin“, sagte dagegen Mühlenfeld. „Sie haben die Aufgabe, unsere Eröffnungsplanung mit anderen internationalen Flughäfen zu vergleichen.“ Bei dem Termin am Freitag sei es noch ums Datensammeln gegangen. „Ein abschließendes Ergebnis gibt es noch nicht.“ Alles geschehe in Vorbereitung der Aufsichtsratssitzung am 7. Oktober 2016, auf der die Entscheidung zum BER-Eröffnungstermin fallen soll. „Wir brauchen dafür saubere Grundlagen“, sagte Mühlenfeld. Er blieb am Sonntag bei der bisherigen Linie der BER-Verantwortlichen – auch der des Regierenden und Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Müller (SPD) – zum Eröffnungstermin. „Ziel ist es, 2017 in Betrieb zu gehen. Dabei bleibe ich – bis es einen neuen Stand gibt.“

Ob der BER aber tatsächlich noch 2017 eröffnet wird, ist zweifelhaft, denn seit einem dreiviertel Jahr wurden alle entscheidenden Meilensteine verfehlt. So hatte Mühlenfeld zur letzten Aufsichtsratssitzung Anfang Juli erklärt, dass die Baugenehmigung für den so genannten 5. Nachtrag – es geht um den Umbau der Entrauchungsanlage im Terminal – bis August vorliegen müsse. Der Terminplan, Ende 2014 beschlossen, war zuvor bereits mehrfach gestaucht worden. „Sämtliche Optimierungsmöglichkeiten“ seien „ausgeschöpft“, so hatte Mühlenfeld schon damals dem Aufsichtsrat erklärt.

Immer wieder unvorhergesehene Probleme

Nachdem es neue Verzögerungen gab, kann Mühlenfeld nun nach Aussagen des zuständigen Dahme-Spreewald-Landrates Stephan Loge (SPD) bis Anfang Oktober mit der Baugenehmigung rechnen, also knapp zwei Monate verspätet. Wie knapp alles wäre, illustriert auch auch eine bislang unveröffentlichte Antwort des Senats auf eine Grünen–Anfrage im Abgeordnetenhaus.

Danach soll die technische Inbetriebnahme im Terminal „im Sommer 2017 abgeschlossen werden“. Doch notwendig sind auch umfangreiche Behördenabnahmen und der ORAT-Probebetrieb mit tausenden Komparsen, der nach dem aktuellen Fahrplan wie 2012 bereits parallel zu Inbetriebnahme und Abnahme beginnen würde. Und auch auf dem nicht fertigen Bau gibt es immer wieder unvorhergesehene Probleme. So müssen derzeit 1200 eingebaute Rauchmelder im Terminal wegen eines flächendeckenden Defektes ausgewechselt werden.

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