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Eigentlich schon seit Jahren am Ende: Der Flughafen Tegel braucht dringend Investitionen, wenn er bis zur Fertigstellung des BER durchhalten soll.

© dpa

BER wird und wird nicht fertig: Tegel braucht Investitionen - sonst droht der Kollaps

Der BER eröffnet vielleicht irgendwann. Bis dahin muss der alte Flughafen Tegel noch durchhalten. Dafür wird investiert.

Dieser Abflug verzögert sich ins Unendliche. Und die Anwohner müssen noch länger warten, bis Ruhe am Himmel einkehrt. Wenn der BER tatsächlich, wie es nicht mehr ausgeschlossen ist, erst 2018 eröffnet, wird Tegel fast sechs Jahre länger in Betrieb gewesen sein als geplant. Dabei war der Flughafen schon bei der für Juni 2012 vorgesehenen Aufnahme des Flugverkehrs am BER praktisch am Ende.

Schwachpunkte in Tegel sind nach wie vor die Gepäckförderanlagen und die Fluggastbrücken, die sehr störanfällig sind. Lufthansasprecher Wolfgang Weber sagte am Montag, der Weiterbetrieb von Tegel müsse gesichert werden – egal, wie lange dort noch Flugzeuge starten und landen. Wenn investiert werde, halte der Flughafen weiter durch. Beim Flughafen weiß man, dass nochmals Geld nach Tegel fließen muss. Dazu äußern wollte sich Sprecher Ralf Kunkel auf Anfrage allerdings nicht.

Die heruntergekommenen Toilettenanlagen werden herausgeputzt

Nach der gescheiterten BER-Inbetriebnahme hatte die Flughafengesellschaft nach ihren Angaben 2013 schnell rund 17 Millionen Euro für den Weiterbetrieb von Tegel locker gemacht. Und dabei dachte man noch, dass der Umzug relativ zügig erfolgen könne. Unter anderem wurden die heruntergekommenen Toilettenanlagen herausgeputzt. Im Terminal D gab’s ein neues Kofferförderband. Auch die Aus- und Eingangstüren im Terminal A wurden erneuert. Neuen Asphalt erhielten auch die beiden Start- und Landebahnen. Fünf Jahre solle der Belag halten, hatte die Flughafengesellschaft damals gesagt. Mit einem Umzug zum BER erst 2018 kann die Zeit auch dafür knapp werden.

Tower-Power. Der Flughafen Tegel sollte schon längst geschlossen sein. Insbesondere die Fluggastbrücken und Gepäckbänder sind störanfällig.
Tower-Power. Der Flughafen Tegel sollte schon längst geschlossen sein. Insbesondere die Fluggastbrücken und Gepäckbänder sind störanfällig.

© Doris Spiekermann-Klaas

Umstritten ist, ob auch der Lärmschutz angepasst werden muss. Im 2007 verbesserten Fluglärmschutzgesetz hatte es für Tegel eine Ausnahme gegeben, weil der Flughafen innerhalb von zehn Jahren geschlossen werden sollte, und das Verwaltungsverfahren dafür eingeleitet war. Strittig ist, ob die Frist 2007 oder 2009 begonnen hat, weil erst zum Ende jenes Jahres die Vorgaben zum Lärmschutz neu festgesetzt sein mussten. 2013 hatte die Senatsverkehrsverwaltung erklärt, das geänderte Gesetz gelte für Tegel generell nicht, weil der Schließungsbeschluss längst vorliege – spätestens ein halbes Jahr nach der BER-Inbetriebnahme.

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