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Berlin: Bereit zur Stimmabgabe

Ab heute trifft sich die internationale Musikbranche zur Popkomm-Messe unterm Funkturm Jeden Abend gibt es Konzerte und Partys in der ganzen Stadt. Ein Überblick

Herbert Grönemeyer kommt, Brasiliens Kulturminister auch, die Chefs der großen Plattenfirmen sind schon da. Insgesamt 800 Aussteller präsentieren sich ab heute auf der Musikmesse Popkomm unterm Funkturm. Bis Freitagabend werden 15 000 Besucher erwartet – aber leider nur welche vom Fach. Als Normalsterblicher kommt man hier nicht rein.

Muss auch gar nicht: Viel interessanter als das Geschäftemachen auf dem Messegelände ist das Rahmenprogramm, das jeden Abend in mehr als 30 Clubs stattfindet. Hunderte Sänger, Bands und DJs treten auf, darunter viele international erfolgreiche Künstler. „Es wären noch viel mehr geworden, wenn wir kein Limit gesetzt hätten“, sagt Dirk Schade. Als Festival-Manager ist er für die Koordinierung des Rahmenprogramms zuständig. „Wobei ich selbst überrascht bin, was jedes Mal am Ende dabei rauskommt.“ Die diesjährigen Schwerpunkte: Rock, Reggae und Funk. Und brasilianische Musik, schließlich ist das lateinamerikanische Land offizielle Popkomm-Partnernation. Jeden Abend treten in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg brasilianische Bands auf, „und zwar nicht nur Samba-Gruppen, wie wir Deutsche uns das gerne vorstellen“. Tatsächlich zeichne sich die moderne brasilianische Musik gerade dadurch aus, dass sie zahllose Stile und Einflüsse zu neuen Klängen verbinde.

Im Rockbereich dominieren dieses Jahr skandinavische Bands. Die finnische Gruppe „Kaizers Orchestra“ hat in Berlin bereits eine große Fangemeinde, die fünf jungen Schweden von „Sugarplum Fairy“ sind noch nicht ganz so populär. Immerhin benehmen sie sich schon wie große Stars – vielleicht auch deshalb, weil zwei Bandmitglieder mit Musikern der Schwedenrocker „Mando Diao“ verwandt sind. Jedenfalls ist Festival-Manager Dirk Schade überzeugt, dass die Rockmusik der Stunde aus Skandinavien kommt: „Wenn die Briten denken, sie hätten den Rock auf ihrer Insel gepachtet, werden sie spätestens nach dieser Popkomm ein Einsehen haben.“

Zu den Höhepunkten des Rahmenprogramms zählen auch einige Auftritte deutscher Künstler. Zum Beispiel der des Rappers Dendemann. Ende der 90er Jahre war er als Hälfte des Duos „Eins Zwo“ erfolgreich („Wir machen, was wir lieben, und zwar 24/7“). Jetzt hat er ein Soloalbum eingespielt und präsentiert seine neuen Stücke am Donnerstag im Columbiaclub. Bereits heute Abend tritt die Band „Pale“ in der Kulturbrauerei auf. Die Aachener machen zwar schon seit dreizehn Jahren Musik, aber seit sie vor einigen Wochen ihr neues Album veröffentlicht haben, zählen sie in der Branche zu den „Newcomern“ der Saison.

Der Tagesspiegel verlost 3 mal 2 Tagestickets für die Messe. Einfach am heutigen Mittwoch bis 13 Uhr eine Mail mit Betreff „Popkomm“ an verlosung@tagesspiegel.de schicken. Bitte unbedingt eine Telefonnummer angeben.

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