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Unter verschiedenen Interessenten setzte sich der neue Wirt bei der Hauseigentümerin durch.

© Cay Dobberke

Berlin-Charlottenburg: Ex-Café Brel serviert bald türkische Kost

Ein neuer Wirt baut das Lokal am Savignyplatz um. Der Kultursalon, der sich einst darüber befand, kehrt nicht zurück.

Seit dem Frühjahr stehen am Charlottenburger Savignyplatz das französische Café Brel und der Kultursalon „ImWestenWasNeues“ in der „Galerie Premier Etage“ darüber leer. Der letzte Wirt hatte die Miete nicht mehr gezahlt. Nun hat ein Umbau begonnen. Auf der Baustelle anzutreffen ist ein türkischstämmiger Berliner Gastronom, der zusammen mit einem Freund in zwei bis drei Monaten ein „türkisches Restaurant mit Holzkohlegrill“ eröffnen will. Unter verschiedenen Interessenten setzte er sich bei der in den USA lebenden Hauseigentümerin durch.

Sein bisheriges Restaurant in Kreuzberg hat der neue Mieter, der seinen Namen noch nicht genannt sehen möchte, dafür verkauft: „Ein Laden reicht.“ Der Wirt rechnet sich gute Chancen am Savignyplatz aus, weil es dort zwar viele Lokale gebe, aber noch kein türkisches. Er plant „keine gehobene Gastronomie“, sondern „türkische Hausmannskost“, die es auch schon zum Frühstück ab 7 oder 8 Uhr geben soll. In einem Kaminzimmer im hinteren Teil des Erdgeschosses entsteht eine separate Raucherlounge.

Der erste Stock ist für Firmenfeiern oder geschlossene private Gesellschaften gedacht. Interessierte werden die Räume auch für kulturelle Zwecke mieten können. Doch der Kultursalon kehrt nicht zurück. Diesen hatte der Schriftsteller und Regisseur Jörg Aufenanger im Jahr 2006 zusammen mit der Philosophin und Soziologin Isabelle Azoulay gegründet. Es gab mehr als 120 Chansonabende und andere Konzerte, Literaturlesungen, politische Diskussionen und Filmvorführungen. Aufenanger war nur Mieter der zum damaligen Café Brel gehörenden Etage. Die unverschuldete Schließung konnte er nicht abwenden.

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