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Für neue Läden und Büros. Die „Gloria Berlin“-Baustelle am Ku'damm. Dahinter steht das weiße Hochhaus "Upper West".

© Cay Dobberke

Berlin-Charlottenburg: „Gloria“ soll am Ku’damm glänzen

Für drei neue Geschäftshäuser am Kurfürstendamm 12-15 wurde jetzt der Grundstein gelegt. Früher stand dort unter anderem das Kino Gloria Palast.

Einige hundert Millionen Euro will die Centrum Gruppe aus Düsseldorf an der Stelle des einstigen Kinos Gloria Palast und nebenan am Kurfürstendamm investieren – damit ist das Projekt „Gloria Berlin“ eines der teuersten Bauvorhaben in der City West. Am Mittwoch feierte man die Grundsteinlegung. Bereits im Mai 2018 hatte es anlässlich des Aushubs der Baugrube einen symbolischen Spatenstich gegeben. Die Baustelle liegt direkt neben dem Hotel- und Büroturm „Upper West“ am Breitscheidplatz. Diesmal aber geht es nicht um ein Hochhaus.

Denkmalschutz rettete den Gloria Palast nicht

Geplant sind drei Geschäftshäuser mit Läden, die jeweils die Flächen vom Untergeschoss bis in die zweite Etage einnehmen. In vier Stockwerken darüber entstehen Büros. Zwei Neubauten wurden vom Architektenbüro O & O Baukunst entworfen. Am Ku’damm 12 musste das Haus des Gloria Palasts weichen. Obwohl es ein Baudenkmal war, genehmigten Ämter den Abriss wegen der maroden Bausubstanz. Das Kino hatte bereits 1998 geschlossen. Der letzte Mieter war eine Modekette.

Nebenan am Ku’damm 13/14 verschwand ein weiteres Gebäude, in dem es früher eine Schuhhandlung gab. Der dritte Teil des Projekts ist das denkmalgeschützte Gründerzeithaus am Ku’damm 15, das einst als Sitz des Lokals „Mampes Gute Stuben“ bekannt war. Unter der Leitung der Architekten Petra und Paul Kahlfeldt wird es restauriert und innen etwas umgestaltet.

Vermutlich ziehen Filialisten in die Ladenräume

Im Frühjahr 2020 soll alles fertig sein. Für fast die Hälfte aller Flächen gebe es schon Mietverträge, sagten Centrum-Manager. Namen wollten sie noch nicht nennen. In der Projektbeschreibung auf der Centrum-Webseite ist von „Mango, Vodafone und weitere Filialisten“ die Rede.

Im Modell. Das künftige Gebäudeensemble am Kurfürstendamm zwischen dem Breitscheidplatz und der Joachimsthaler Straße.
Im Modell. Das künftige Gebäudeensemble am Kurfürstendamm zwischen dem Breitscheidplatz und der Joachimsthaler Straße.

© Simulation: Centrum / O & O Baukunst

Zur Architektur sagte Peter Knopf, Geschäftsführer der Centrum Projektentwicklung, mit „herausragend gestalteten Natursteinfassaden“ greife man die Tradition des Kurfürstendamms auf. Als Besonderheit hob er „kathedralenartige“ große Ladenräume hervor, die vom Erdgeschoss bis in die erste Etage reichen. Auch Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) lobte, dem Investor und den Architekten sei eine „sehr gute Verbindung von Tradition und Moderne, von Alt und Neu gelungen“.

Erste Entwürfe hatten weniger Freude ausgelöst. Das Berliner Baukollegium unter der Leitung von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher kritisierte zunächst, dass sich die Neubauten zu stark ähnelten. Daraufhin überarbeiteten die Architekten ihre Modelle. Auch jetzt noch muss man allerdings genauer hinsehen, um die zwei geplanten Gebäude unterscheiden zu können – abgesehen von der verschiedenen Farbgebung.

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