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Das alte Schwimmbad neben dem Olympiastadion.

© Imago/Wagner

Update

Berlin-Charlottenburg: "Ruinöser Zustand": Altes Soldaten-Schwimmbad vor Abriss

Hertha plant einen Neubau. Jetzt ist klar: Das alte Briten-Schwimmbad wird nicht benötigt. Dort entstehen bis 2021 andere Dinge.

Der Olympiapark ist ein gewaltiger Spielplatz – nicht für Fußballer. Die Stadionpläne von Hertha BSC hätten viele Spielflächen tangiert. Der Klub ist aber weiter nach Osten – also zum U-Bahnhof – mit seinem Neubauprojekt gerutscht. Damit bleibt im Westen – nahe dem Olympiastadion – mehr Platz. Konkret betrifft das auch die geplanten neuen Sportflächen auf dem einstigen Familienbad der britischen Soldaten, das brach liegt und offenbar niemand benötigt.

„Auf dem Gelände des ehemaligen und seit 1994 ungenutzten Familienbades sollen zwei Kunststoffspielfelder sowie ein Sportfunktionsgebäude errichtet werden“, hieß es in den Finanzunterlagen des Senats schon 2017. Kosten: neun Millionen Euro.

Jetzt hat sich Andreas Statzkowski, CDU, nach dem Stand erkundet. Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki, SPD, nannte Details: „Bei einem Stadionneubau wäre das Grundstück nicht direkt betroffen.“ Und: „Es sind zwei Kunstrasenplätze angedacht. Auf den Plätzen können Ballsportarten ausgeübt werden – Fußball-, Rugby- und Hockeynutzung. Dabei soll auch die Nutzung für den Blindenfußball berücksichtigt werden.“ Baubeginn: Frühjahr 2020. Fertigstellung: Sommer 2021.

"In einem ruinösen Zustand"

In einer weiteren Anfrage von Andreas Statzkowski geht es um die Frage, ob der Denkmalschutz nicht tangiert wird. Antwort des Senats: "Das Gelände des ehemaligen Familienbades wurde zur Zeit der Nutzung durch die Alliierten als British Headquarter mit verschiedenen Gebäuden überbaut und dadurch stark verändert. Das Oval des ehemaligen Familienbades ist zwar grundsätzlich erhalten, aber durch jahrzehntelange Nichtnutzung und Vernachlässigung in einem ruinösen Zustand, der bei einer Wiederinbetriebnahme als Badebecken einen Neubau erfordern würde. Vor dem Hintergrund dieser Situation und einer fehlenden Perspektive zur Badenutzung hat das Landesdenkmalamt einer veränderten sportlichen Nutzung des Geländes durch Anlage zweier Kunstrasenplätze grundsätzlich zugestimmt."

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