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Hier kommt die Polizei. Und bald auch das Ordnungsamt ....

© dpa

Berlin: Das Ordnungsamt ist mit dem Fahrrad da

Die Polizei hat eine Radlerstaffel, das Ordnungsamt sollte nachziehen. Unser Autor meint: Spandau macht's vor.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Kürzlich, mitten in Charlottenburg, da stoppt eine forsche Polizeibeamtin auf dem Motorrad eine junge Radlerin und schnauzt sie an: „Hör’n Se mal, mit dem Handy in der Hand bei Rot über die Ampel und das Fahrrad ist auch nicht verkehrstüchtig!“

Pech gehabt, kann man der Verkehrssünderin nur sagen. Und: recht gehabt, der Polizistin.

Doch beim still amüsierten Beobachter, der auch auf dem Fahrrad unterwegs war, blieb so ein kleines, dummes Gefühl zurück. Da stellt sich die Staatsmacht mit blubberndem Mehrzylinder auf dicken Reifen in den Weg, wo bleibt denn da die Augenhöhe?

Noch schlimmer ist es, wenn die Ordnungshüter in ihren silber-blauen Blechkästen sitzen und nur mal eben die Scheibe runterkurbeln. „Hör’n Se mal, Bürger, Sie!“

Nein, das hätten wir gern anders – und die Spandauer machen es vor. Die Polizei hat schon eine Radlerstaffel, jetzt zieht das Ordnungsamt nach. Den Zeitgeist erkennend. Natürlich mit Helm, aber offenem Visier. Sattelfest und doch greifbar nah. So mögen wir die Verwaltung.

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Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: 270.000 Euro Bußgelder in Berlin Fahrradpolizisten stoppen Tausende Radfahrer bei Rot. Die Fahrradstaffel der Berliner Polizei konzentrierte sich in ihrem ersten Jahr vor allem auf Radler an Ampeln. Um andere Gefahren im Straßenverkehr kümmert sie sich weniger.

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