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Berlin, deine Flughäfen: Der schiefe Turm von Schönefeld

Der BER versinkt im Sand! Das Parkhaus muss abgerissen werden! Herrje, der Tower neigt sich! Man kann sich ja am BER vieles vorstellen - manche Baustellengerüchte bleiben aber: Gerüchte.

Es sind selten schöne Nachrichten, die aus Schönefeld zu hören sind. Vieles ist erschreckend am BER, und inzwischen mag man jede schlechte Nachricht glauben – doch so manche ist tatsächlich ausgedacht. Zur Abwechslung also mal eine kleine Auswahl nicht so schlimmer Nachrichten:

Der Terminal ist abgesackt!

Der Hauptterminal soll teilweise bis zu einem Meter im märkischen Sand abgesackt sei, so lautete eines von vielen Gerüchten auf der BER-Baustelle. Das Gebäude – mit mehr als 715 Meter Länge schwer zu übersehen – und eventuell auch das Nordpier müssten wahrscheinlich abgerissen werden. „Quatsch“ nennt das Flughafensprecher Ralf Kunkel und deutet bei einem Rundgang auf die Fugen zwischen den Gebäudeteilen. Überall ist der Boden eben. Setzungen, die bei einem Bauwerk üblich seien, bewegten sich im Millimeterbereich, sagt Kunkel. Würde das Gebäude abschnittsweise wirklich um einen halben Meter abgesackt sein, gäbe es auch oberirdisch kein Halten mehr. Fensterscheiben würden sich lösen, in den Mauern gäbe es Brüche und auch Türen wären in Schieflage. Davon ist aber nichts auf der Baustelle zu sehen. Glück gehabt.

Der Keller steht unter Wasser!

In den Untergeschossen des Terminals sei Wasser eingedrungen, hieß es vor einigen Wochen. Und? Über immer noch durch Bretter abgedeckte Stufen geht es in den Untergrund – bis ins tiefste Geschoss. In lange Gänge. Hier ist kein Wasser zu sehen, keine Pfütze, es tropft nicht von der Decke. Auch der Bahnhof, der noch tiefer liegt, sei trocken, versichert die Bahn.

Das Parkhaus? Eine Bauruine!

Ein weiterer Baupfusch wurde im Sommer 2012 entdeckt. Die These: Das Parkhaus P 3 müsse womöglich abgerissen werden. Angeblich sei die Stahlkonstruktion ohne Kräne oder andere Hilfsmittel errichtet worden und deshalb instabil. Nun, das Parkhaus steht immer noch, ist auch schon geöffnet, und es stehen Autos von Mitarbeitern der Baustelle oder von bereits geöffneten Büros drin. Das Parken ist derzeit gratis.

Der Kontrollturm neigt sich!

Noch so ein Gerücht: Der neu gebaute Kontrollturm der Flugsicherung soll sich geneigt haben. Optisch sieht er zumindest recht gerade aus. Und oben, in 72 Meter Höhe, arbeiten schon die Lotsen.

Die Startbahn ist unterspült!

„Jetzt versinkt auch noch die Landebahn“, hieß es vor zwei Jahren in einer Boulevardzeitung. Erdreich sei von Wassermassen weggespült worden. Beton sei dort unter die Piste gespritzt worden.Indiz war eine abgerutschte Böschung, die mehrere hundert Meter von der Betonbahn entfernt ist. Und der Betonmischer, den man angeblich gesehen hatte, war nach Angaben des Flughafensprechers kein Betonmischer, sondern eine Maschine zum Nachsäen von Gras an der Böschung. Diese ist inzwischen mit Schotter gesichert.

Die Rolltreppen sind zu kurz!

Ein tatsächliches Problem ist noch immer eine zu kurz geratene Rolltreppe aus dem Bahnhof zum Freigelände. Die Lücke ist inzwischen durch den Einbau von festen Stufen geschlossen worden. Wegen einer nachträglich beschlossenen größeren Dämmschicht über dem Bahnhof sei der Boden der Airport-Plaza einen drei viertel Meter in die Höhe gewandert, sagt Kunkel. Die Rolltreppe für die ursprüngliche Höhe sei aber bereits bestellt gewesen und dann auch eingebaut worden. Die Bahn, die die Anlage finanziert, drängt darauf, dass der Flughafen - auf eigene Kosten – eine passende Rolltreppe einbaut. Vielleicht löst sich das Problem ja noch.

Die Entrauchungsanlage wird nie, nie, nie anspringen!

Es gibt jetzt eine Pumpanlage für eine zusätzliche Sprinkleranlage. Ursprünglich sollten die Sprinkler in den beiden ans Hauptterminal angedockten Piers zentral über eine Anlage im Hauptterminal gesteuert und versorgt werden. Zusätzlich gibt es dort eine kleinere Anlage für die Redundanz bei einem Ausfall der großen. Jetzt kommt mit dem Neubau eine weitere Redundanz-Station dazu, wie es die Genehmigungsbehörde gefordert hat. Auch fürs Südpier ist eine solche Außenanlage vorgesehen. Damit ist am Flughafen immerhin eines der noch vielen Probleme gelöst. Auch für die Entrauchungsanlage, deren Nichtfunktion zur Absage des Eröffnungstermins 2012 geführt hat, sei die Lösung da.

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