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Erinnerungsort. Das erneuerte Denkmal auf dem Bebelplatz. Foto: Kai-Uwe Heinrich

© Kai-Uwe Heinrich TSP

Berlin erinnert: Mahnmal zur Bücherverbrennung bekommt neue Glasplatte

Zum 80. Mal jährt sich die Bücherverbrennung dieses Jahr - pünktlich zum Jahrestag wurde auch die Glasscheibe im Mahnmal erneuert.

„Was siehst du?“, fragt der Vater. Das Kind antwortet: „Einen leeren Raum und leere Regale.“ – „Genau, denn hier wurden vor 80 Jahren ganz viele Bücher verbrannt, und die leeren Regale sollen daran erinnern.“ Der Dialog fand Freitagmittag auf dem Bebelplatz statt, wo sich das Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung durch die Nazis am 10. Mai 1933 befindet. Bis zum Morgen war die Glasplatte noch blind und zerkratzt und der darunterliegende leere weiße Raum mit den leeren Bücherregalen nicht zu erkennen. Rechtzeitig zum Jahrestag wurde die Scheibe ausgetauscht. Dies geschieht laut einer Mitarbeiterin des Bezirksamts Mitte vier bis fünf Mal im Jahr.

Für die Finanzierung der Scheibe kommt seit 1996 die Wall AG auf. Diese Vereinbarung gilt bis 2016. Die Finanzierung umfasst Kosten für die Pflege und Wartung des Mahnmals inklusive der Lüftungsanlage, die Stromversorgung und den regelmäßigen Austausch der Glasplatte. Die Kosten belaufen sich auf 8000 Euro im Jahr.

In Berlin fanden mehrere Veranstaltungen zum Gedenken an die Bücherverbrennung statt; viele Blumen wurden abgelegt auf der Glasscheibe. Die Partei Die Linke hatte am Mittag zum „Lesen gegen das Vergessen“ auf den Bebelplatz geladen, am Nachmittag fand dort eine Gedenkveranstaltung eines Kirchenkreises statt. Die Humboldt-Universität veranstaltet vom 10. bis 17. Mai eine Gedenkwoche zum Thema „Verbranntes Wissen?“ mit Ausstellungen, Vorträgen, Lesungen und Podiumsdiskussionen.

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