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Bölschestraße in Friedrichshagen

© Imago

Berlin-Friedrichshagen: Straßenbahn muss sich einreihen

Die Tram auf der Bölschestraße in Friedrichshagen verliert die Extra-Trasse. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick will die einzige Geschäftsstraße von Friedrichshagen aufwerten.

Normalerweise versuchen die Verkehrsplaner, der Straßenbahn eine eigene Trasse zu verschaffen, damit sie staulos ihre Fahrgäste ans Ziel bringen kann.

Auf der Bölschestraße in Friedrichshagen soll es jetzt andersrum gehen: Die Tram soll die im südlichen Bereich vorhandene eigene Trasse aufgeben und sich die Spur in Zukunft mit den Autos teilen. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick will so die einzige Geschäftsstraße von Friedrichshagen aufwerten. Die eigene Trasse der Tram sei für Passanten eine Barriere beim Überqueren der Straße, argumentiert Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD).

So einfach ist es allerdings nicht, eine eigene Trasse aufzugeben. Sie ist planfestgestellt und deshalb ist ein neues Verfahren erforderlich, um die Bahnen auf einer gemeinsamen Spur mit den Autos fahren zu lassen. Die BVG war dazu nicht bereit, weil sie ihre freie Bahn nicht freiwillig aufgeben will. Deshalb hat der Bezirk jetzt das Planfeststellungsverfahren für eine „Veränderung der bestehenen Straßenbahnbetriebsanlage“ beantragt.

BVG will keinen Widerspruch einlegen

„Wir verstehen die BVG“, sagte Hölmel dem Tagesspiegel. Er hoffe aber auch, dass die BVG den Bezirk verstehe. Es sei nicht damit zu rechnen, dass die Straßenbahnen ohne eigene Trasse ständig im Stau stehen würden. Auch im nördlichen Abschnitt der Bölschestraße funktionierten die gemeinsamen Fahrspuren. Nach Tagesspiegel-Informationen wird die BVG im Planfeststellungsantrag keinen Widerspruch einlegen, so dass die Bölschestraße in ihrem gesamten Bereich einheitlich gestaltet werden kann.

Beim Umbau will Hölmer auch das Kopfsteinpflaster im Bereich des Marktplatzes entfernen und durch Asphalt ersetzen lassen. Das Pflaster sei vor Jahren auf Wunsch der Denkmalschützer wegen der historischen Gebäude in der Umgebung einschließlich der Kirche eingebaut worden, habe sich aber nicht bewährt. Vor allem für Fahrradfahrer sei dadurch eine Holperstrecke entstanden.

Straßenbahn-Fahrgäste können sich aber auch freuen: Durch Umbauten auf dem Fürstenwalder Damm und dem Müggelseedamm können auch auf der Linie 61 (Adlersh.–Rahnsdorf) niederflurige Fahrzeuge mit ihrem fast stufenlosen Einstieg fahren, die die Tatra-Bahnen aus DDR-Zeiten ersetzen.

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