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Berlin: Berlin gegen München: unentschieden

WM-Eröffnungsfeier soll an die Isar, verlangt Oberbürgermeister Christian Ude

Noch ist nicht entschieden, dass die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Berlin feierlich eröffnet wird. Darauf hat am gestrigen Montag der Münchener Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hingewiesen und gegen die polemisiert, die so tun, als habe Berlin die Eröffnungsfeier bereits gewonnen. Ude hat den Mitgliedern des WMOrganisationskomitees und des Weltfußballverbandes Fifa geschrieben und vor einer Feier in Berlin gewarnt: Das nämlich wäre „geradezu ein Schlag ins Gesicht der Fußballfans“, meinte der Münchener Oberbürgermeister.

Ude begründete die Schlag-These mit dem hohen Reiseaufwand, den einfache Fußballfans betreiben müssten, wenn sie erst an einer Berliner Eröffnungsfeier teilnehmen und dann das Eröffnungsspiel im Münchener Stadion sehen wollten. Das wäre eine Reise durch Deutschland in weniger als 24 Stunden, so Ude – „eine Zumutung“.

Im Roten Rathaus sieht man den Streit um die Feier weniger aufgeregt. Senatssprecher Michael Donnermeyer weist darauf hin, dass es auch in Berlin Fußballfans gibt, die die WM-Eröffnung gewiss gern feiern möchten. Da sei nicht ganz nachzuvollziehend, warum Ude von einem „Schlag ins Gesicht der Fußballfans“ gesprochen habe. Donnermeyer erinnert außerdem an das Motto der Weltmeisterschaft. Das lautet „Die Welt ist zu Gast bei Freunden“ – und wo ließe sich eine so internationale Veranstaltung wie die Fußballweltmeisterschaft besser feiern als in der deutschen Hauptstadt, in der „die Welt“ ja ohnehin vertreten ist?

Man wird sehen, ob das zur Mehrheitsmeinung unter Politikern und Fußballfunktionären wird. Bundesinnenminister Otto Schily hatte in der ihm eigenen Art vor Tagen so geredet, als stehe die Entscheidung fest. Doch der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Gerhard Mayer-Vorfelder sagte noch am Sonntag, alles sei offen. wvb.

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