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Berlin: Berlin-Hamburg: Experte: Schnellere Züge durch andere Vorschriften

Der vereinbarte weitere Ausbau der Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg über Wittenberge kann der Bahn erheblich mehr Geld in die Kasse bringen, als sie jetzt auf dieser Route einnimmt. Nach Berechnungen des Bahnexperten Rudolf Breimeier, der jahrelang bei der Bahn Infrastrukturprojekte bewertet hat, stehen nach einem Ausbau für Tempo 230 den dafür erforderlichen Betriebsaufwendungen in Höhe von 41 Millionen Mark Mehreinnahmen in Höhe von 66 Millionen Mark im Jahr gegenüber, was zu einem Erlös von 25 Millionen Mark führt.

Der vereinbarte weitere Ausbau der Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg über Wittenberge kann der Bahn erheblich mehr Geld in die Kasse bringen, als sie jetzt auf dieser Route einnimmt. Nach Berechnungen des Bahnexperten Rudolf Breimeier, der jahrelang bei der Bahn Infrastrukturprojekte bewertet hat, stehen nach einem Ausbau für Tempo 230 den dafür erforderlichen Betriebsaufwendungen in Höhe von 41 Millionen Mark Mehreinnahmen in Höhe von 66 Millionen Mark im Jahr gegenüber, was zu einem Erlös von 25 Millionen Mark führt. Erreicht würde dies durch eine prognostizierte Verdoppelung der Fahrgastzahlen auf 4,3 Millionen im Jahr durch eine Fahrtzeit von nur noch 88 Minuten ohne und 93 Minuten mit einem Halt in Wittenberge. Heute benötigen die Züge noch rund 2.20 Stunden.

Sparen könnte die Bahn nach Auffassung Breimeiers auch beim Ausbau der Strecke, wenn die Vorschriften an die technische Entwicklung angepasst würden. Der nach dem Ende des Transrapid-Projekts beschlossene Ausbau der 272 Kilometer langen Strecke für höhere Geschwindigkeiten soll nach Angaben der Bahn rund eine Milliarde Mark kosten. Bisher hat sie bereits rund 4 Milliarden Mark in die Sanierung der Strecke gesteckt. Sie war aber nur noch für Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h erneuert worden, weil parallel dazu nach einer Entscheidung der damaligen CDU/FDP-Bundesregierung der Transrapid schweben sollte.

Ursprünglich sollte die Strecke im Rahmen der "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit" für Tempo 200 ausgebaut werden. Dann hätten aber auch alle Bahnübergänge beseitigt werden müssen, worauf man nach der vorläufigen Entscheidung für den Transrapid aber verzichtete. Auf den Gleisen sollten nur noch Regional- und Güterzüge fahren.

Die Festlegung auf 200 km/h als Höchstgeschwindigkeit sei nicht durch die Grenzen der Technik oder der Physik bestimmt, argumentiert Breimeier, sondern sie sei ein "mehr oder minder zufälliges Ergebnis unseres Maßsystems". Unter anderem sind für höhere Geschwindigkeiten besondere Weichen und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für Fahrgäste an Bahnsteigen vorgesehen, an denen die Züge mit 230 km/h vorbeirasen. Die teuren Weichen für das Spitzentempo sind nach Ansicht Breimeiers aber nur in Kurven erforderlich, und als Schutzmaßnahme auf Bahnsteigen reiche eine optische Markierung, die nur zum Einsteigen überschritten werden darf. Dieses Verfahren habe sich beim französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV bewährt.

Tempo 230, wie es jetzt zwischen Berlin und Hamburg für den ICE vorgesehen ist, sei, so Breimeier, daher auch ohne großen technischen Aufwand möglich, wenn zudem ICE-Neigezüge eingesetzt werden, die Kurven schneller durchfahren können. Die vielen Kurven der Strecke begrenzten die Geschwindigkeit von konventionellen Zügen dagegen auf 180 km/h.

Nach einem Ausbau seien, so Breimeier weiter, die Züge auf der Route über Wittenberge stets schneller als bei Fahrten über Stendal und Uelzen, selbst wenn diese Strecke, wie es die Grünen fordern, beschleunigt würde.

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