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Berlin: „Berlin hat noch Platz für weitere Zentren“

Machen weitere ShoppingCenter in Berlin noch Sinn? Ja, Einkaufszentren werden von den Kunden mehr denn je angenommen.

Machen weitere ShoppingCenter in Berlin noch Sinn?

Ja, Einkaufszentren werden von den Kunden mehr denn je angenommen. Die Bequemlichkeit, die Vielfalt und der einheitliche Service sind unschlagbar. Wir hatten im ersten Quartal 2004 bundesweit – und in Berlin – ein Plus von 2,5 Prozent.

Hat die ECE außer dem Eastgate-Center in Marzahn weitere Projekte in der Stadt?

Zuletzt haben wir den Tempelhofer Damm untersucht, uns aber wieder zurückgezogen. Wir haben uns eine andere Größe vorgestellt als die Stadtplaner des Bezirks. Wir wollten dem Bezirk ein Zentrum geben, das mit den Gropius-Passagen konkurrieren kann. Die kleinen Geschäfte in Tempelhof gehen auch nicht wegen eines Centers kaputt, sondern wegen großer Angebotslücken.

Warum gewinnen die Einkaufszentren gegenüber den Läden an der Straße?

Wir wissen, was die Kunden wollen: Mehrmals im Jahr befragen wir die Kunden der einzelnen Zentren auch ihren Wünschen. In den Potsdamer Platz Arkaden existiert zum Beispiel eine große Gastronomiezeile im Untergeschoss – weil dort bis zu 40 Prozent der Kunden Touristen sind. Wir verbinden das Einkaufs- erlebnis mit anderen Freizeitaktivitäten. Wir haben Objekte mit einem Kino – aber der Kinokunde ist anders. Der isst etwas, aber er kauft nichts. Was soll er mit einer Tüte im Kino? Wir müssten eher darüber nachdenken, nach dem Kino zu öffnen.

Welche Verkaufszeiten fordern Sie?

Der Ladenschluss muss abgeschafft werden. Aber die ECE ist marktorientiert: Wenn der Center-Manager feststellt, dass seine Kunden sonnabends um 18 Uhr nicht mehr da sind, dann macht er zu – wie im Allee-Center. Am Potsdamer Platz könnte sonnabends bis 22 Uhr, vielleicht sogar bis 24 Uhr geöffnet werden. Es geht auch um Sonntage: Jedes Jahr findet am Potsdamer Platz der Kindertag mit bis zu 100 000 Menschen statt. Aber wegen der Vorschriften muss jedes Geschäft geschlossen bleiben.

Das Gespräch führte Cay Dobberke.

Ferdinand Regnier

ist der Bereichsleiter der Hamburger CenterKette ECE für den Großraum Berlin. In der Stadt hat das Unternehmen bisher sieben Center, das achte ist im Bau.

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