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Berlin: Berlin-Hyp: Die Bank verzögerte offenbar Aubis-Sanierung

Der ehemalige Jurist und Sanierer notleidender Kredit-Engagements bei der Berlin-Hyp, Carsten Behlke, hat brisante Aussagen zum dubiosen Millionen-Kredit an die Immobilien-Firma Aubis gemacht. Vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss sagte er am Freitag, dass er wegen der umstrittenen Sanierung der Aubis seinen Arbeitgeber gebeten hatte, ihn "vollständig und endgültig vom Fall Aubis freizustellen".

Der ehemalige Jurist und Sanierer notleidender Kredit-Engagements bei der Berlin-Hyp, Carsten Behlke, hat brisante Aussagen zum dubiosen Millionen-Kredit an die Immobilien-Firma Aubis gemacht. Vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss sagte er am Freitag, dass er wegen der umstrittenen Sanierung der Aubis seinen Arbeitgeber gebeten hatte, ihn "vollständig und endgültig vom Fall Aubis freizustellen". Ob und wie die Aubis in Konkurs geschickt oder gerettet werden soll, war zwischen dem Vorstand unter Klaus Landowsky und Sachbearbeitern umstritten. Ausschuss-Vorsitzender Klaus Uwe Benneter kündigte an, die Wortprotokolle der teils vertraulichen Sitzung Staatsanwaltschaft und Steuerfahndern zu übergeben. Verdacht: Untreue. Offenbar entstand unter den Ausschussmitgliedern der Eindruck, dass die Berlin-Hyp das Krisenmanagement "hinauszögerte". Erstmals blieb Aubis im Mai 1999 Zinsen schuldig, doch erst Ende 1999 kam es zum Rettungsmanöver. Im Oktober 1999 fanden Wahlen zum Abgeordnetenhaus statt. Berlin-Hyp-Chef Klaus Landowsky zog als CDU-Fraktionschef in den Wahlkampf. Bei der Durchsetzung eigener Interessen stieß Aubis wohl auf geringen Widerstand von der Bankspitze. Darauf "lehnten mehrere Mitarbeiter es ab, den Fall zu bearbeiten." so Behlke. Durch das Aubis-Engagement drohen der Bank 200 Millionen Mark Verluste. Drei Zeugen, auch Klaus Riebschläger, verweigerten die Aussage.

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