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Ihnen gehören die Straßen Berlins: Den tausenden Läufern, die am Sonntag am Berlin-Marathon starten.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin-Marathon: Die City gehört den Läufern

Am Wochenende ist die Innenstadt zum zweiten Mal in dieser Woche weitgehend dicht. Der Berlin-Marathon zieht tausende Läufer in die Stadt. Die BVG verlängert ihre U-Bahnzüge.

Schlechte Chancen für Autofahrer. Der einzige vernünftige Ratschlag für Samstagnachmittag und Sonntag lautet, so ein Polizeisprecher: „Wenn’s irgendwie geht, den Wagen stehen lassen und S-Bahn und U-Bahn nutzen.“ Denn während des 38. Berlin-Marathons ist wieder die gesamte Innenstadt nahezu komplett für Autofahrer dicht. Und damit auch für mehr als 28 Buslinien, die zeitweise gänzlich ausfallen. Als Ausgleich fährt die BVG auf allen U-Bahnstrecken mit „maximalen Zuglängen“. Und sie will bei Bedarf Sonderzüge einsetzen. Die S-Bahn verkehrt zudem am Sonntag auf der Linie S1schon ab 7 Uhr früh im 10-Minuten-Takt, normalerweise beginnt dieser um 10 Uhr.

Erneut erwarten die Veranstalter bereits am Sonnabend beim weltweit größten Inlineskater-Marathon rund 6600 Teilnehmer. Außerdem laufen bis zu 10 000 Schüler beim Mini-Marathon vom Potsdamer Platz zum Brandenburger Tor. Am Sonntag um 9 Uhr gibt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit am Großen Stern den Startschuss für das 42,195 Kilometerrennen der mehr als 47 700 Marathonläufer. Rund eine Million Zuschauer werden erwartet.

Die Strecken der Skater und Läufer verlaufen am Samstag und Sonntag meist parallel, es gibt aber einige für Autofahrer wichtige Unterschiede: Für die Inliner werden die Straßen am Samstag erst ab 14.30 Uhr gesperrt, am Vormittag kommt man noch überall durch – außer im zentralen Start- und Zielbereich des Marathons auf der Straße des 17. Juni zwischen Pariser Platz und Siegessäule. Und freie Fahrt hat man am Samstag am Ku’damm, entlang der Tauentzien- und Konstanzer Straße sowie auf der Bülow- und Potsdamer Straße, weil die Skater über den Hohenzollerndamm, die Hohenstaufen- und Martin-Luther-Straße rollen. Am Sonntag ist es umgekehrt, allerdings bleibt der Ku’damm auch dann Richtung Halensee offen.

Nach dem Start der Teilnehmer werden die Sperrungen Zug um Zug wieder aufgehoben, sobald der letzte Skater oder Läufer vorbei ist. Viele Stunden lang wird es aber kaum möglich sein, die Innenstadt von außen kommend zu durchqueren oder die City zu verlassen. Die einzigen freien Schlupflöcher sind der Grunertunnel am Alexanderplatz sowie der Tiergartentunnel. Wer aber beispielsweise am Sonntag von Steglitz zum Hauptbahnhof will, dem bleibt bis zum frühen Nachmittag nur der Umweg über die Stadtautobahn und den Wedding, wobei die Polizei auf der A100 mit Staus rechnet. Erst ab ca. 14 Uhr wird der Tiergartentunnel aus Richtung Steglitz wieder erreichbar sein.

„Dringend“ appelliert die Polizei an die Anwohner der Lauf- und Skaterstrecken, sie sollten ihre Fahrzeuge aus den vorübergehend eingerichteten Halteverbotszonen entfernen. 2010 wurden vor dem Marathonstart 600 Autos abgeschleppt. Der Bereich westlich des Brandenburger Tores bis zum Großen Stern bleibt wegen des Einheitsfestes auch nach dem Marathon bis zum 6. Oktober weiter gesperrt. Keine Verkehrsbehinderungen hat alleine der Bambini-Lauf am Samstag ab 11 Uhr zur Folge: dabei rennen Kinder bis zu zehn Jahren übers Tempelhofer Flugplatzgelände. CS

Auf der Grafik in unserer morgigen Ausgabe veröffentlichen wir den Zeitplan der Marathonläufer. Weiteres auf Seite 13.

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