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Prachtvase Pâte sur pâte „Hera mit Lilie“

© Polizei Berlin

Berlin-Mitte: Blumen rein!

Ein seltsamer Dieb stiehlt eine sehr teure Vase aus der Meissen-Boutique, eingewickelt in eine Jacke. Und lässt sich dabei auch noch filmen.

Der Mann trägt eine dunkle Jacke mit Pelzkragen und eine dunkle Brille, er ist auch selbst ein eher dunkler Typ, nicht unsympathisch. Er könnte Dozent für Problemfälle in der offenen Sozialarbeit sein oder Bratscher der aserbaidschanischen Nationalsymphonie – aber wie ein Dieb wirkt er nicht.

Die Polizei lässt sich von solchen Äußerlichkeiten nicht täuschen. Denn dieser Mann ist auf Überwachungsfotos deutlich als Dieb zu erkennen: Am 11.Februar soll er aus der Meissen-Boutique in Mitte eine 35 Zentimeter hohe Prachtvase gestohlen haben, wohl eingewickelt in seine Jacke. Wer tut so etwas?

Der Wert der Vase wird von der Polizei nicht genannt. Es handelt sich um ein Stück mit dem Fachbegriff „ Pâte sur pâte Hera mit Lilie”, entworfen von Johann Daniel Schöne (1767-1843), „Ausführung später“, wie es bei der Polizei lakonisch heißt. Ohne der illustren Manufaktur zu nahe treten zu wollen: Wer sich so ein Stück fürs häusliche Sideboard oder die Sammlervitrine mitnimmt, der hat auch sonst Probleme mit seiner Einrichtung. So sieht der Täter nicht aus.

Womöglich hat er spontan gehandelt. War erbost, weil sie im Laden keine Eierbecher mit Berliner Bären hatten und hat sich dann entschlossen, der Mama zum Ehrentag rasch was zu klauen. „Ach, das wär doch nicht nötig gewesen“, wird sie dann gesagt und ein paar Chrysanthemen reingestellt haben. Ein Amateur war er auf jeden Fall, denn Profis ziehen sich bekanntlich Sturmhauben über und hauen erst einmal den Laden in Klump; beweiskräftige Fotos hinterlassen sie nicht.

So, Polizei: Das müsste doch jetzt eigentlich reichen als Täterprofil?

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