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Das Gymnasium zum Grauen Kloster in Schmargendorf gilt als Berlins älteste Schule.

© Vincent Schlenner

Berlin-Schmargendorf: Evangelische Schule entlässt rechtsgerichteten Lehrer

Das Gymnasium zum Grauen Kloster hat einen Chemielehrer in der Probezeit entlassen. Mit dem Amt des AfD-Schatzmeisters habe das aber nicht direkt etwas zu tun.

Am Evangelischen Gymnasium zum Grauen Kloster in Schmargendorf ist laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung einem Lehrer wegen rechter Umtriebe gekündigt worden.

Nach nur drei Wochen im Schuldienst sei ein Chemielehrer noch in der Probezeit entlassen worden, berichtete das Blatt. Grund sei offenbar die rechte politische Haltung des 38-Jährigen. Er soll an rechtsgerichteten Demonstrationen teilgenommen haben und Schatzmeister der AfD im Stadtteil Neukölln sein.

Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der Landeskirche, Frank Olie, sagte der Zeitung: „Wenn jemand offen Sympathie für die rechts-extremistische, vom Verfassungsschutz beobachtete sogenannte Identitäre Bewegung zeigt und sich öffentlich für die ,Bärgida'-Bewegung engagiert, dann haben wir ein Problem.“ Lehrer seien stets auch Vorbilder.

Man darf als Lehrer durchaus mit der gebotenen Zurückhaltung gegenüber Schülern auch mal seinen eigenen politischen Standpunkt darlegen. Voraussetzung ist natürlich, dass man kein menschenverachtendes und womöglich verfassungsfeindliches Weltbild hat. Dann hat man allerdings an einer Schule auch nichts verloren.

schreibt NutzerIn KaiserVonChina

Mit dem Amt des AfD-Schatzmeisters habe die Kündigung nichts zu tun. „Die Mitgliedschaft in einer zur Wahl zugelassenen Partei ist kein Grund, ein Arbeitsverhältnis zu beenden. Das war auch hier nicht der Fall“, sagte Olie.

Jedoch habe es erhebliche Zweifel an der pädagogischen Eignung des Lehrers gegeben. Olie unterstrich: „Wir stehen für Offenheit und Toleranz und sind gegen Ausgrenzung.“

Der Lehrer zeigte sich in „Bild“ nach eigenen Worten „ernüchtert, überfahren und enttäuscht“. Er habe sich nicht mal erklären können. Wie das Blatt weiter schreibt, ist der Mann seit der Kündigung arbeitslos. (epd)

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