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Sieht schön aus. Kann aber auch gefährlich werden, nicht nur für die Tiere. Gänse in Brandenburg.

© dpa

Berlin-Schönefeld: Vögel werden am Flughafen mit Schüssen verjagt

Am Flughafen Schönefeld musste eine Boeing notlanden, weil sie mit Vögeln kollidiert war. Wie kann das verhindert werden? Am Airport gibt es spezielle Jäger: das "Vogelschlagmanagement". Sie achten auch auf das richtige Gras - und Bäume ohne Früchte.

Die Jäger setzen Lichtblitze ein und feuern Schreckschussmunition an den Startbahnen ab, damit die Vögel den Flugzeugen nicht zu nah kommen – und bloß schnell davonfliegen. Denn landen einmal größere Vögel in den Triebwerken, wird es gefährlich, und das nicht nur für die Tiere. Erst am Montag war wie berichtet eine Boeing 737 der israelischen Fluggesellschaft El Al auf dem Flughafen Schönefeld mit einem Vogelschwarm kollidiert. Ein Triebwerk und der Rumpf der Maschine wurden nach Angaben eines Flughafensprechers beschädigt. Die 144 Passagiere und zehn Besatzungsmitglieder kamen mit dem Schrecken davon, die Maschine landete problemlos wieder in Schönefeld – die Fluggäste konnten am Abend nach Israel fliegen.

Füchse sind am BER willkommen

Es gibt sogar eine eigene Abteilung an den Flughäfen Tegel und Schönefeld. Ihr Name: „Vogelschlag- und Wildtiermanagement“. Die Mitarbeiter überwachen den Flughafen („Bird Control“) und mischen auch mit beim Bau des BER. Denn so ein Flughafen muss möglichst unattraktiv sein für Vögel. Wie der Flughafen mitteilt, bleibt deshalb das Gras zwischen den Startbahnen mit 20 bis 30 Zentimetern relativ lang, damit Greifvögeln die Jagd auf Mäuse erschwert wird. Füchse wiederum – sie sind am BER ausdrücklich willkommen – „reduzieren zudem den Mäusebestand“.

Lange Gräser würden auch von Schwarmvögeln gemieden, weil sie ihre Feinde am Boden nicht erkennen können. Und damit die Vögel auch nichts zu fressen finden, werden Bäume bevorzugt, die keine Früchte tragen. Stacheln und Netze am Terminal sowie an den BER-Parkhäusern sollen verhindern, dass Vögel hier landen und brüten.

500 Kollisionen zwischen Flugzeugen und Vögeln im Jahr

Nach Angaben des Deutschen Ausschusses zur Verhinderung von Vogelschlägen im Luftverkehr kommt es bundesweit dennoch zu rund 500 Kollisionen zwischen Flugzeugen und Vögeln. Einer der letzten derartigen Vorfälle hatte im November 2012 einen in Tegel gestarteten Airbus der Lufthansa betroffen, der ebenfalls nach einer Platzrunde wieder sicher landete. Die Gefahr eines sogenannten Vogelschlags ist in den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst am größten.

Fälle wie 2004 in New York, als Gänse in beide Triebwerke eines Airbusses gerieten, der daraufhin auf dem Hudson River notwassern musste, sind eine Ausnahme.

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