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Fußballplatz (Symbolbild)

© Doris Spiekermann-Klaas

Berlin-Spandau: Die Posse vom Gatower Fußballplatz

Zwei Halbzeiten, keine dauerte 45 Minuten.

Berlin - Erst pfiff der Schiedsrichter die erste Halbzeit verfrüht ab, und dann stellte er die Arbeit in der zweiten Halbzeit plötzlich ganz ein und ging nach Hause. Und nun ist in der Berliner Fußballszene – der Berliner Fußballverband hat 150 000 Mitglieder – die Rede vom „Testspiel-Skandal in Gatow“. Bei Facebook scherzen die Blogger des Amateurfußballportals Fupa: „Manchmal dauert ein Spiel eben nicht neunzig Minuten …“

Die Geschichte von den zwei Halbzeiten, von denen keine 45 Minuten dauerte, sondern die erste 35 und die zweite 15, spielt im Süden von Spandau. Dort kickt der SC Gatow, der gerade erst die inoffizielle Spandauer Meisterschaft beim „Spandauer Bürgermeisterpokal“ gewonnen hat. Der Klub kickte an diesem lauen Sommerabend gegen den Bezirksrivalen Blau-Weiß Spandau. Der Schiedsrichter kam aus Borsigwalde, also aus Reinickendorf.

An der ersten Halbzeit dieses Spiels war der Schiedsrichter gar nicht schuld. Sondern der Platzwart, denn der musste Feierabend machen, berichtet Gatows Teammanager Sebastian Schmitz. Schließlich wurde eine Lösung gefunden, das Spiel wurde nach der Pause wieder angepfiffen. Offenbar waren die Sportler aber ziemlich gereizt. Denn nun klagte er über „Meckereien“, sah sich bedrängt, pfiff das Spiel schließlich ab und verschwand in der Kabine. Alle Versuche durch die Spielführer der beiden Mannschaften blieben erfolglos.

Die Teams aber wollten weiterspielen. Neuer Schiedsrichter war der Gatower Teammanager Sebastian Schmitz. Er bezeichnet den Übungskick insgesamt als „entspannt“. „Es ist sportlich und fair zugegangen“, sagte Schmitz. Das Spiel endetet letztlich 1:0 für den Sechstligisten aus Gatow. Dort will man die im Vorwege an den Schiedsrichter gezahlte Aufwandsentschädigung nicht zurückfordern. „Das Thema ist jetzt abgehakt“, sagt Sebastian Schmitz. fek

Felix Kessler

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