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Berlin: Strieder und Polizei streiten über den grünen Pfeil Senator

Streit um den tödlichen Unfall

Ein Verkehrsunfall lässt die Diskussion um Sinn und Unsinn des „grünen Pfeils“ wieder aufflammen. Die Verkehrsverwaltung stritt gestern ab, dass das Verkehrszeichen die Ursache für den Tod der 83jährigen Frau war, die am Dienstagabend an der Kreuzung Möllendorffstraße/Storkower Straße von einem Auto überfahren wurde. „Der Unfall passierte, weil die Fahrerin mit vereisten Scheiben fuhr“, sagte Petra Reetz, Sprecherin von Verkehrssenator Peter Strieder. „Selbstverständlich ist das ein Grüner-Pfeil-Unfall – und zwar der erste tödliche in Berlin“, hieß es dagegen von der Polizei.

Am Dienstagabend hatte eine 41-jährige Autofahrerin beim Abbiegen an der Rot zeigenden Ampel die Rentnerin erfasst. Die Fußgängerin hatte die Storkower Straße bei Grün überquert. Sie starb noch an der Unfallstelle. Die Autofahrerin hatte zwar vorschriftsgemäß an der roten Ampel kurz gehalten, dann aber die Fußgängerin übersehen, weil sie nur ein kleines Guckloch in ihre vereiste Frontscheibe gekratzt hatte.

Die Polizei sammelt alle Unfallberichte zu den 103 Kreuzungen, an denen grüne Pfeile hängen. Die Schilder werden nur dort abmontiert, wo in drei Jahren zwei „Unfälle mit Personenschaden“ vorkommen. An der Lichtenberger Kreuzung geschah am 26. August 2002 zwar schon einmal ein Unfall, doch es entstand nur Sachschaden. Deshalb fällt der Pfeil an der Storkower Straße nicht unter die Regelung.

Derzeit allerdings muss die Polizei auf Anordnung von Verkehrssenator Strieder (SPD) alle 1565 Ampel-Kreuzungen daraufhin prüfen, ob nicht noch mehr grüne Pfeile montiert werden könnten. Strieder will den Verkehr so flüssiger machen.

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