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Berlin-Tegel: Gewalttäter flüchtete auf Gefängnisdach Räuber gab jedoch auf, bevor das SEK einschritt

Einem Schwerkriminellen ist am Freitagabend innerhalb der JVA Tegel die Flucht auf das Dach des direkt am Zaun gelegenen Technik-Gebäudes gelungen. Nach Justizangaben soll der Mann gedroht haben, sich vom Dach zu stürzen.

Einem Schwerkriminellen ist am Freitagabend innerhalb der JVA Tegel die Flucht auf das Dach des direkt am Zaun gelegenen Technik-Gebäudes gelungen. Nach Justizangaben soll der Mann gedroht haben, sich vom Dach zu stürzen. Sicherheitsexperten halten aber einen Fluchtversuch für nicht ausgeschlossen. Geprüft wird, ob in Berlin oder dem Umland Unbekannte versucht haben, an einen Hubschrauber zu kommen.

Es ist der gravierendste Sicherheitsvorfall in Tegel seit vielen Jahren. Erst bei der routinemäßigen Zählung um 16.45 Uhr war in Haus 5 aufgefallen, dass Andreas R. fehlt. Um 18.15 Uhr wurde die Polizei alarmiert, gegen 20.15 Uhr wurde R. auf dem Dach entdeckt. Gegen 22 Uhr hatten ihn Psychologen überredet, das Dach wieder zu verlassen. Zu dieser Zeit stand das Spezialeinsatzkommando schon bereit. R. arbeitet in Tegel als Hausklempner und hatte deshalb Zugang zu dem Technikgebäude – und natürlich zu Werkzeug.

Bei dem 54-Jährigen handelt es sich um einen äußerst gewaltbereiten Bankräuber. Andreas R. Er gehörte zu der berüchtigten „Schlapphut-Bande“, die zwischen 2002 und 2006 mit Maschinenpistolen bewaffnet und häufig mit großen Hüten getarnt bundesweit 52 Banken überfallen hat. Schon bei der Festnahme 2006 hatte Rs. kriminelle Karriere Aufsehen erregt, weil er seine Taten als Freigänger begangen hatte. Denn 1998 war er wegen Raubtaten zu mehr als neun Jahren Gefängnis verurteilt worden, doch er hatte nur bis 2002 in Tegel gesessen und wechselte dann in den offenen Vollzug nach Düppel. Von dort nahm er an der nach Polizeiangaben größten und auch brutalsten Serie von Bankrauben teil. So hatte die Bande mit einer Maschinenpistole auf ein Polizeiauto gefeuert und einem Zeugen in den Kopf geschossen. Kennengelernt hatten sich die Täter zuvor in Tegel. R. wurde 2006 zu elf Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

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