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Geschichtstour durch Berlin: Zum Beispiel zur Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße

© Rainer Jensen/dpa

Berlin-Tourismus: Die Berliner Stadtgeschichte erkunden - per App

VisitBerlin führt mit der neuen Gratis-App "About Berlin" zu 200 Orten. Anhand von Kurzgeschichten wird dort die Geschichte Berlins erzählt - ab 1871.

Mit dem Handy in der Hand durch die Stadt – das ist inzwischen fast der Normalfall auf Berlins Straßen. Allerdings ergibt es selten so viel Sinn wie beim Benutzen der App „About Berlin“, die kürzlich von VisitBerlin vorgestellt wurde; entgegen dem ersten sprachlichen Anschein ist sie nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Deutsch verfügbar, und sie ist gratis. Zielgruppe: „Qualitätstouristen“.

Die Berliner Tourismuswerber haben das je nach Handyversion zwischen 70 und gut 100 MB schwere Datenpaket zusammen mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam erarbeitet. Die Grundidee: Die Geschichte der Stadt seit 1871wird anhand von 200 Kurzgeschichten erzählt, die sich lose unter die Überschrift „Freiheit und Unfreiheit in Berlin“ reihen – den Begriff „Freiheit“ sehen die Werber um ihren Chef Burkhard Kieker als Markenkern der Stadt und stellen ihn entsprechend in den Vordergrund.

Verschiedene Touren

Über die App werden verschiedene Touren erschlossen, die „Stadt der Freiheit“ oder „Berlin für Einsteiger“ heißen. Aber auch das direkte Ansteuern und Anzeigen der dargestellten Orte ist möglich; alle Informationen sind überall auch offline verfügbar.

Projektleiter Hanno Hochmuth, der das Konzept anhand eines kurzen Stadtrundgangs erläuterte, hatte weniger die Wiedergabe bekannten Reiseführerwissens im Sinn, sondern suchte ungewöhnliche Geschichten ungewöhnlicher Berliner Plätze heraus, wie zum Beispiel die öffentliche Ausstellung unbekannter Toter zur Identifizierung in verglasten Kühlräumen des Leichenschauhauses in der Hannoverschen Straße. Daraus wurde eine wahre Touristenattraktion, die Reporterlegende Egon Erwin Kisch 1925 eindringlich beschrieben hat.

Alle wichtigen Momente seit der Reichsgründung

Am Anhalter Bahnhof wird zum Beispiel die Geschichte Franz Heinrich Schwechtens erzählt, der mit 39 aus dem Rheinland nach Berlin kam, um Regierungsbaumeister zu werden, und der sich sofort mit dem riesigen Bahnhof in die Stadtgeschichte eintrug. Natürlich sind alle wichtigen Momente der Stadtgeschichte seit der Reichsgründung erwähnt, Reichstagsbrand, Luftbrücke, Mauerbau und Mauerfall. An einigen Stellen führt die App, dem neuen Tourismuskonzept des Senats entsprechend, auch an den Stadtrand, beispielsweise nach Eiskeller, und darüber hinaus, etwa zur Gedenkstätte Sachsenhausen.

Viele Texte können aber nicht nur in der App gelesen werden, sondern sind auch als Audiodatei verfügbar, teilweise wird auch auf Videos verlinkt. Das Programm soll in den kommenden Monaten erweitert werden.

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