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Diese über zwei Meter hohe Bronzeskulptur wurde aus einer Treptower Parkanlage gestohlen.

© Polizei Berlin/Twitter

Berlin-Treptow: Bronzeskulptur vermisst: Das nächste dicke Ding

In einer Parkanlage in Berlin-Treptow fehlt eine Bronzeskulptur. Ein Blick in die Vergangenheit legt nahe: Sie taucht bestimmt bald in irgendeinem Verwaltungskeller wieder auf.

Der präventive Blick fürs Kleine wird in Berlin ja groß geschrieben. Da hagelt es Briefe ins Grünflächenamt, noch bevor ein Ast am Straßenbaum fehlt, da bringt die geplante Verrückung einer Parkbank um zwei Zentimeter die Anwohner auf die Barrikaden. Wenn man in Berlin in Ruhe ein Ding drehen will, dann sollte es ein paar Nummern größer sein. Gemäß der alten Kifferweisheit: Das beste Versteck für die Pflanze ist die öffentliche Baumscheibe. Merke: Wenn Münzdiebstahl, dann bitte mitten auf der Museumsinsel.

Nun fehlt wieder ein dickes Ding: Ein Anwohner vermisst in einer Treptower Parkanlage die Bronzeskulptur „Schwimmer“ – und das bereits seit einer Woche. Mit Sockel immerhin zwei zehn hoch, damit läuft ja auch niemand einfach so herum. Dem Verzeichnis „Kunst im öffentlichen Raum in Treptow-Köpenick“, Stand März, ist zu entnehmen, dass der Bronzejunge mit Farbe beschmiert ist. „Restaurationsbedarf: Säuberung“. Beim Grünflächenamt, dem die Statue der DDR-Künstlerin Gertrud Classen gehört, weiß man allerdings auch nichts.

Wir erinnern uns: Auch 2017 hatten weder Polizei noch Senatsverwaltung eine Ahnung, wo die drei Meter hohe Statue „Gertraude“ von der Gertraudenbrücke stecken könnte. Sie tauchte dann im Landesdenkmalamt in Friedrichsfelde auf, wo sie gemütlich restauriert wurde. Kommentar: „Wir haben nicht gedacht, dass das so ein Aufsehen erregt“. Es gibt also auch für den Schwimmer noch Hoffnung – wir jedenfalls sind auf’s Schwimmste gefasst.

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