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Berlin: Überfall auf Geldtransporter vereitelt

Ein Sondereinsatzkommando der Berliner Polizei hat nach einer spektakulären Verfolgungsjagd durch Tempelhof drei Personen festgenommen, die offenbar einen Überfall auf einen Geldtransporter geplant hatten.

Berlin - Beamte des Mobilen und des Spezialeinsatzkommandos des Landeskriminalamtes Berlin haben gestern Abend im Bezirk Tempelhof-Schöneberg drei Männer festgenommen. Sie stehen im Verdacht, einen Überfall auf einen Geldtransporter der Firma Brinks vorbereitet zu haben.

Bei den Tätern handelt es sich um einen 45-jährigen Mann aus Reinickendorf, einen 35-Jährigen aus Charlottenburg und einen 40-Jährigen, der in Berlin keinen Wohnsitz hat. Durch einen Tipp, der Mitte Februar bei der Polizei einging, kamen die Fahnder auf die Spur des Trios. Seitdem liefen die Ermittlungen des Berliner Raubdezernats in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität der Staatsanwaltschaft Berlin auf Hochtouren.

Während die 35 und 45 Jahre alten Männer relativ schnell identifiziert werden konnten, stand die Identität des 40-Jährigen erst gestern nach seiner Festnahme zweifelsfrei fest. Den Ermittlungen zufolge haben die Täter über einen längeren Zeitraum die Fahrtrouten der Geldtransporter beobachtet und dabei auch offensichtlich einen geeigneten Ort für einen Überfall im Ortsteil Tempelhof gefunden.

Gestern Nachmittag war das Trio mit dem "VW Golf" des Reinickendorfers und einem silberfarbenen Mercedes der S- Klasse in Tempelhof unterwegs. Der Mercedes war seinem Besitzer am 27. Februar mit Waffengewalt in Wilmersdorf geraubt worden. Gegen 18 Uhr 40 schlugen dann die Beamten des Spezialeinsatzkommandos zu. Sie stoppten den Mercedes an der Kreuzung Eresburgstraße Ecke Alboinstraße und nahmen den Mann aus Charlottenburg fest. Zunächst flüchteten die beiden anderen Männer mit dem "VW Golf" und verursachten an der Kreuzung einen Unfall mit zwei unbeteiligten Autos. Es entstand geringer Sachschaden, verletzt wurde niemand. Das Spezialeinsatzkommando nahm die Verfolgung auf und stoppte den "Golf" am Schöneberger Gustav-Müller-Platz. Dabei wurden der VW und ein Zivilwagen der Polizei beschädigt. Hier nahmen die Beamten den Reinickendorfer fest.

Der 40-jährige Komplize flüchtete zunächst zu Fuß, wurde aber kurz darauf in der Kolonnenstraße überwältigt. Bei den anschließenden Durchsuchungen der Fahrzeuge und der Wohnungen konnten die Ermittler umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmen. Unter anderem fanden sie scharfe Schusswaffen und schwarze Lederjacken mit dem Schriftzug "Polizei". In ihren Vernehmungen machten die Beschuldigten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Sie werden noch am Freitag einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls wegen der Verabredung eines Verbrechens und schweren Raubes eines Fahrzeuges vorgeführt. Alle sind bereits polizeilich in Erscheinung getreten.

Der 40-Jährige war in den 90er Jahren an mehreren Banküberfällen beteiligt und wurde auch verurteilt. Davon ist noch eine Restfreiheitsstrafe von 1431 Tagen offen. Bei einer Pressekonferenz heute Mittag im Landeskriminalamt äußerten sich Vertreter vom Raubdezernat und der Staatsanwaltschaft zufrieden mit dem Ermittlungserfolg.

"Unsere aufwändigen Ermittlungen und der Einsatz vieler Kollegen haben sich gelohnt". betonte Kriminaloberrat Manfred Schmandra. "Wir prüfen, ob das Trio noch weitere Taten verübt hat." Die Ermittlungen dauern an. (tso)

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